Weil mehr Kita-Personal besser für alle ist – Streik und Streikunterstützung an den Berliner Kitas
Wer im Job permanent überlastet ist, verliert die Arbeitsfreude, wird krank und es geht auch zu Lasten des Arbeitsergebnisses. Das schlägt wiederum auf Arbeitsfreude und Gesundheit… Dieser Teufelskreis ist aus vielen Betrieben gerade der Care-Infrastruktur bekannt und schadet auch den Nutzer*innen der Einrichtungen. Die pädagogischen Fachkräfte der Kita-Eigenbetriebe des Landes Berlin haben jetzt beschlossen, die Reißleine zu ziehen: Seit Juni sind sie immer wieder im Streik für einen Tarifvertrag Pädagogische Qualität und Entlastung. Damit soll wie auf den Pflegestationen vieler großer Krankenhäuser vor allem durch verbesserte Personalbemessung eine bessere Arbeits- und Betreuungsqualität erreicht werden – im Interesse der Beschäftigten sowie der Kinder und Eltern.
Dabei geraten die Streikenden unter massiven Druck durch Politik und Geschäftsleitungen und auch um die Unterstützung von Eltern muss gerungen werden. Dass Eltern und Kinder durch den Arbeitskampf belastet werden, stimmt zweifellos. Gerade deshalb ist die breite Unterstützung des Streiks wichtig, damit schnell Erfolge erzielt werden. Denn der Streik wird gerade geführt, weil sich ohne ihn nichts ändert. Noch bewegt sich die Gegenseite nicht. Nach den Sommerferien muss der Arbeitskampf intensiviert werden; die Gewerkschaft hat am Warnstreik-Tag am 19. September eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik ab dem 30.09. durchgeführt: 91,7% Zustimmung bei ver.di, 82% bei der GEW!
Aktualisiert: Dieser Streik ist am 27.09. vom Arbeitsgericht in der ersten Instanz durch einstweilige Verfügung untersagt wurden. Der Streik kann also nicht wie geplant am 30.09. beginnen, aber selbstverständlich wird die Gewerkschaft das Urteil anfechten. Das ist nicht das Ende des Arbeitskampfs!
Wir möchten in einer Online-Veranstaltung mit streikenden Beschäftigten und mit Unterstützer*innen aus der solidarischen Elterninitiative Einhorn sucht Bildung über die aktuelle Lage, Perspektiven und Möglichkeiten der Streikunterstützung sprechen. Weil in der aktuellen Situation erst recht Unterstützung nötig ist, laden wir euch ein: Nutzt die Chance, mit den Aktivist*innen direkt ins Gespräch zu kommen!
Der Termin: 01.10., 18:30 – 19:30 Uhr.
Meldet euch an unter koordination@care-revolution.org. Ihr erhaltet dann ein paar Tage vor der Veranstaltung den Zugangs-Link.
Bitte teilt diese Einladung mit Freund*innen, Kolleg*innen, Genoss*innen und auf euren Verteilern!
Organisiert von der Veranstaltungs-AG des Netzwerks Care Revolution und dem Verein Solidarisch Sorgen e.V.