Am 20. April hatten wir unser halbjährliches Netzwerktreffen. Insgesamt haben 26 Leute aus allen aktiven Regionalgruppen, verschiedenen Kooperationsgruppen und einzelne Mitglieder und Interessierte teilgenommen.
Wir begannen mit einem Rückblick auf die Konferenz ‚Let’s Socialize‘ zu Klimagerechtigkeit und Vergesellschaftung, deren Care-Strang Care Revolution-Aktive mit vorbereiteten. Den Eröffnungsbeitrag des Strangs könnt ihr hier nachlesen. Im Care-Strang gab es zunächst eine Reihe von Workshops, in denen Gruppen ihre Arbeitsfelder und Projekte vorstellten, und anschließend eine Phase der Projekt- und Kampagnenplanung, aus der drei Projektgruppen hervorgingen: Eine Projektgruppe verfolgt die Idee einer Massenklage gegen Veruntreuung von Krankenkassenbeiträgen. Die zweite Gruppe befasst sich damit, was ein Narrativ um die Verbindung von Klimagerechtigkeit, Care und Vergesellschaftung sein kann und wie dieses bekannter gemacht werden kann. Die dritte Gruppe ist zum Konzept der Sorgenden Städte tätig und bezieht sich dabei auch auf die Kampagne Sorge ins Parkcenter, die ein leerfallendes Kaufhaus in Berlin zu einem Sorgezentrum umbauen möchte. Diese Kampagne könnte in weiteren Städten aufgegriffen und als bundesweite Kampagne „Shoppingmalls zu Sorgezentren“ gestaltet werden. Wenn ihr Interesse habt, in einer dieser Gruppen mitzuarbeiten, meldet euch bei uns: koordination@care-revolution.org.
Über den Input diskutierten wir unter dem Gesichtspunkt, wie wir die Ideen aus der Konferenz für unsere Care Revolution-Tätigkeit nutzen können. Genannt wurde unter anderem: Präziser fassen, was wir mit Vergesellschaftung meinen, insbesondere auch hier darauf zu dringen, dass die unentlohnte Arbeit im Blick behalten wird. Die einzelnen Gruppen sollten ihre Projekte und Erfahrungen teilen und auch das Netzwerk nutzen, um darauf hinzuweisen, wenn Material und Unterstützung gebraucht wird.
Nach der Mittagspause blickten wir auf das Jubiläum „10 Jahre Care Revolution“ voraus, das wir vom 18. bis 20.10. in Leipzig feiern werden. Wir planen mit zumindest 100 Teilnehmer*innen. Eine Vorbereitungsgruppe arbeitet bereits konzentriert an der Organisation; noch offen ist bislang der netzwerkinterne Teil des Events, der am Sonntag stattfinden wird. Wie wir diesen füllen, diskutierten wir in drei Gruppen, in denen es um die Überarbeitung unseres Gründungstextes von 2014, Vorschläge für eine gemeinsame Kampagne und unsere interne Arbeitsweise ging. Wenn Leute sich an der Vorbereitung dieses Teils beteiligen wollen, schreibt ebenfalls koordination@care-revolution.org an.
Zum Abschluss stellten wir uns die Frage nach Schnittstellen zu anderen Bewegungen, hinsichtlich gemeinsamer Erzählungen und hinsichtlich gemeinsamer Praxen. Zwei im Netzwerk Aktive, die an der Schnittstelle der Themen von Care und Flucht bzw. von Care und Armut tätig sind, berichteten von ihren Erfahrungen und Ansatzpunkten. In der Diskussion wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass sich auch die völkisch-autoritäre Rechte mit Care-Themen profiliert und sich als Kümmer*innen darstellt. Die Antworten aus der Runde: Anhand der Programme zeigen, dass Parteien wie die AfD, würden sie umgesetzt, die Situation gerade der Menschen, die am meisten unter Druck sind, noch mehr verschlechtern würde. Außerdem den zentralen Punkt herausstellen, dass wir uns gerade gegen Ausschlüsse von Menschen wenden und Lösungen für alle anstreben, globale Solidarität praktizieren wollen.
Das Feedback der Teilnehmer*innen war durchweg positiv und für den Vorbereitungskreis ermutigend. Jetzt geht es wieder für ein halbes Jahr in den Gruppen- und Sorgealltag, bevor das Jubiläum ansteht.