Am Freitag, den 02. Juni 2017, wurde im Nachbarschaftszentrum HUZUR in der Bülowstraße (Berlin-Schöneberg) der Start der Kampagne Sexarbeit ist Arbeit. Respekt! begangen. Diese Position vertritt das Care Revolution Netzwerk, dem auch Vereine von Sexarbeiter*innen angehören, seit seiner Gründung. Auf der Pressekonferenz an diesem Morgen sprachen verschiedene Sexarbeiter*innen und feministische Aktivist*innen zur aktuellen Lage der Sexarbeiter*innen in Deutschland, welche sich in Anbetracht des Inkrafttretens des sogenannten Prostituiertenschutzgesetzes am 01. Juli 2017 immens verschlechtern wird. Im Aufruf zur Presskonferenz schreiben die Vertreter*innen der Kampagne:
„Wir starten eine Kampagne für die Menschenrechte der Sexarbeiter*innen und fordern die Rücknahme des Prostituiertenschutzgesetzes, da die geplanten Maßnahmen Sexarbeiter*innen nicht schützen, sondern kontrollieren.“
Unter dem Vorwand des Schutzes werden die Rechte und Möglichkeiten der Selbstbestimmung aller Sexarbeiter*innen verschlechtert. Vielmehr sei die Trennung von Sexarbeiter*innen mit und ohne deutschen Pass falsch, wie die Vertreter*innen der Kampagne mit Nachdruck betonten und auf die Solidarität untereinander hinwiesen. Staatliche Institutionen und mediale Diskurse verhindern es zum einen, Sexarbeit als erwerbliche Care-Arbeit anzuerkennen und verschieben zum anderen den Fokus auf diese immer noch hin zum ‚Opferstigma‘. Die Sprecherin der Kampagne, Stephanie Klee, führte unterstreichend dazu aus:
„Wir kämpfen für soziale Gerechtigkeit. Das bedeutet für uns die vollständige Entstigmatisierung von Sexarbeit und die Gleichstellung von Sexarbeit mit anderen Erwerbsarbeiten.“
We*r Interesse zu weiteren Infos und geplanten Etappen der Kampagne hat und diese unterstützen möchte, findet Info auf der Website hier.