Organisiert von NaturfreundeJugend Berlin
Filmvorführung „Pride“ (2014) & Diskussion mit Ray Goodspeed (Lesbians and Gays Support the Miners, London) sowie Vertreter_innen von Care Revolution Berlin, Zwangsräumung verhindern und Kotti & Co.
„PRIDE“ (GB 2014, 120 min)
Der Film erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen politischen Allianz im von Margaret Thatcher regierten Großbritannien. Während des einjährigen Bergarbeiterstreiks 1984/85 solidarisieren sich schwule und lesbische Aktivist_innen aus London mit den streikenden Arbeitern und ihren Familien. Als Gruppe „Lesbians and Gays Support the Miners“ (LGSM) organisieren sie Spendenaktionen und wollen direkt vor Ort Unterstützung leisten. Als die Londoner Gruppe schließlich nach Wales fährt, um die Streikenden zu treffen, begegnen diese ihnen teils mit offener Ablehnung. Der Film erzählt von den irritierenden Anfängen, von Vorurteilen und Auseinandersetzungen, mit denen eine Solidarisierung über Klassengrenzen und Geschlechterkonstruktionen hinweg schließlich gemeinsam erstritten wird.
DISKUSSION MIT RAY GOODSPEED (LGSM) SOWIE VERTRETER_INNEN VON CARE REVOLUTION, ZWANGSRÄUMUNG VERHINDERN UND KOTTI & CO.
Ausgehend von den Erfahrungen der LGSM-Aktivist_innen und der streikenden Bergarbeiter und ihrer Familien möchten wir uns über Möglichkeiten und Herausforderungen politischer Allianzen jenseits der üblichen linken Bündnisse austauschen. Welche Erfahrungen gibt es mit aktuellen und vergangenen solidarischen Kämpfen über Klassenschranken und Protestmilieus hinweg?
Gerade die Begegnungen zwischen Arbeiterkultur und LGBT-Aktivist_innen im Jahr 1984 werfen die Frage auf, wie viel Differenzen und Konflikte ausgehalten, ausgeklammert und eingegangen werden müssen, um gemeinsam politisch aktiv werden zu können.
Wir möchten mit Ray Goodspeed über die damaligen politischen Verhältnisse sprechen und fragen, ob die vergangenen Proteste ein Vorbild für heutige politische Praxis sein können. Hierzu haben wir Vertreter_innen der Care-Bewegung sowie der Initiativen Zwangsräumung verhindern und Kotti & Co. eingeladen, um uns über ihre Erfahrungen mit klassenübergreifender Solidarisierung auszutauschen. Welche Herausforderungen bringen Solidaritäten und welche Hindernisse können gemeinsam bearbeitet werden?