Ob im Krankenhaus oder im Pflegeheim, Pflege muss immer schneller werden. Personal wird abgebaut, weniger Personal muss aber die gleichen Aufgaben in kürzerer Zeit erledigen und Arbeiten werden in immer höherem Maße outgesourst, die Beschäftigten somit noch stärker hierarchisiert und gegeneinander ausgespielt.
Zu diesen restriktiveren Vorgaben gehört, dass für die Reinigung eines Krankenzimmers im Krankenhaus durchschnittlich 3 Minuten und für
Patientengespräche 4 Minuten eingeplant werden. Diese Arbeitsbedingungen führen nicht nur dazu, dass Beschäftigte permanent überarbeitet sind, sondern auch unter Dauerstress stehen und dadurch oftmals an Burn-Out erkranken. Diese Effekte werden durch die schlechte Bezahlung in dieser Branche noch verschlimmert. Mitsprache und Einbindung in die Entscheidungsstrukten gibt es kaum bis gar nicht. Doch ebenso wie die Beschäftigten, tragen auch die Patienten einen Teil der Last und oft auch das Leid dieser Entwicklung. In Pflegeheimen und Krankenhäusern gibt es Skandale, weil Alte und Kranke nicht in dem nötigen Maße gepflegt werden (können) und so deren Lage noch verschlimmert wird.
Doch wie ist diese Entwicklung aufzuhalten und was hat das Ganze mit
feministischer Ökonomiekritik zu tun? Alleine in Deutschland müssen rund 2 Mio. pflegende Angehörige ausbaden, wo die gesellschaftliche
Verantwortungsübernahme und der Staat versagt. In Krankenhäusern gibt es erste Proteste und auch Streiks, aber die Beschäftigten allein können die Situation nicht verändern.
Das Netzwerk Care Revolution bildet ein Bündnis aus Beschäftigten, Partient_innen und Angehörigen. Es bewegt sich etwas, doch wie kann`s weitergehen?
*Die Veranstaltung soll auch eine Möglichkeit bieten das [Netzwerk Care Revolution](http://care-revolution.org) und ihre Arbeit kennenzulernen, welches am 7.-8. November ihr bundesweites (und offenes) Netzwerktreffen in Duisburg abhält.*
Stadt: Duisburg
Ort: Syntopia, Gerokstr. 2
Thema: Care Revolution
Uhrzeit: 19:00