Platz für Sorge vor Pflegeheim in Osnabrück

Jährlich am 12. Mai findet international der Tag der Pflege statt.

Auch für uns den Frauenstreik Osnabrück/ Platz für Sorge Osnabrück war dies ein Anlass, wieder mal auf die Missstände im Care-Bereich aufmerksam zu machen.

Wir trafen uns um 12:30 am Ledenhof, dort ist ein Pflegeheim für ältere Personen. Wunderschön im Stadtzentrum gelegen, ist diese Einrichtung auch akut bedroht. Anstatt älteren Menschen mit Pflegebedarf ein zu Hause zu bieten, soll dort Wohnraum für Personengruppen, die zwar alt sind, aber noch selbstständig leben können, entstehen. Die Menschen mit einem Pflegebedarf, der eine stationäre Betreuung erfordert, sollen in eine neue Einrichtung in Voxtrup umziehen.

Wir konnten einige Gespräche mit Passant*innen, aber auch einer Vertreterin des Pflegeheims führen. Nein. Wir sind keine Coronaleugner und Maskenverweigerinnen. Wir zeigen, dass in dieser Pandemie die bezahlte und unbezahlte Care-Arbeit der Pfeiler des Lebens in Gemeinschaften ist. Ohne die Betreuung der Kinder – die vornehmlich von Frauen geleistet wird, wäre das Leben in und außerhalb der Pandemie nicht vorstellbar. Ohne die Pflege zu Hause oder in Einrichtungen wäre „eine Volkswirtschaft BRD“ nicht möglich. Ohne das Putzen, Kochen, Bügeln und Waschen- könnte niemand seiner Lohnarbeit nachgehen.

Care-Arbeit ist ein Garant das Funktionieren jeder Gesellschaft! Endlich braucht es wirkliche Anerkennung, bessere personelle und technische Ausstattung, Senkung der Lohnarbeitszeit auf 30 Wochenstunden, gesetzlich festgesetzte Mindestlöhne und allgemeinverbindliche Tarifverträge für alle Care-Berufe. Vom Klatschen wird keine dieser Forderungen erfüllt werden.

Auch wurde der Ledenhof symbolisch in „Platz für Sorge“ unbenannt. Damit wollen wir der Pflege, den Care-Arbeiten den gesellschaftlichen Platz einräumen, den sie verdienen!