Im August hat die Kampagne „Platz für Sorge“ in Osnabrück den Adolf-Reichwein-Platz kurzzeitig in den Platz für Sorge umbenannt. Der Adolf-Reichwein-Platz ist einer der wenigen Orte in Osnabrück, in der die Bedürfnisse von Menschen, die Kinder erziehen, beachtet werden. Sorgetätigkeiten werden in der Regel und größtenteils in Gesellschaft und Familie von Frauen wahrgenommen. Diese Sorgearbeit wie Putzen, Erziehen, Kochen und Pflegen sind in aller Regel unsichtbar. Sie finden hinter verschlossenen Türen statt. Am Adolf-Reichwein-Platz herrscht aber zumindest zu einem gewissen Grad „Platz für Sorge“- mitten in der Osnabrücker Innenstadt: Umringt von Cafés und Kneipen, fußläufig zu verschiedenen Geschäften, liegt dort ein Spielplatz. Oft sieht man dort junge Familien, die einfach eine gute Zeit genießen; dort können Mütter einmal die Kinder versorgen, ohne in Wohngebiets-Spielplätzen oder der heimischen Wohnung isoliert zu sein.
Durch die Platzumbennnung in den „Platz für Sorge“ wollen wir nicht nur unsere Initiative aufmerksam machen, sondern uns auch den untragbaren Zuständen in der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit entgegenstellen.
Wir treten ein für eine Gesellschaft, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und in der genügend Zeit und Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Lasst uns gemeinsam zu einer großen Care-Bewegung wachsen und solidarisch kämpfen: Für ein gutes Leben für Alle!