Das Netzwerk Care Revolution ist ein bundesweiter Zusammenschluss von über 80 Gruppen und Personen, die in verschiedenen Feldern sozialer Reproduktion – Hausarbeit, Gesundheit, Pflege, Assistenz, Erziehung, Bildung, Wohnen und Sexarbeit – aktiv sind. Gemeinsam ist ihnen der Kampf gegen Lücken in der öffentlichen Daseinsvorsorge, die zu Überforderung und Zeitmangel führen. Langfristig streben wir neue Modelle von Sorge-Beziehungen und eine Care-Ökonomie an, die nicht Profitmaximierung, sondern die Bedürfnisse der Menschen ins Zentrum stellt, und die Sorgearbeiten und Care-Ressourcen nicht nach rassistischen, geschlechtlichen oder klassenbezogenen Strukturierungen verteilt.
Kooperationspartner_innen
Auf der Grundlage unserer Resolution laden wir alle Gruppen und Initiativen, die sich im Care-Bereich engagieren – oder dies möchten – dazu ein, Kooperationspartner_innen zu werden. Wer Kooperationspartner_in werden möchte meldet sich unter care-revolution@riseup.net. Dies wird dann im Netzwerk intern bekannt gegeben und es kann von bestehenden Kooperationspartner_innen begründet Einspruch erhoben werden. Falls es Einspruch gibt, schlägt der Koordinierungskreis (s.u) ein Entscheidungsverfahren vor. Wenn es innerhalb von zwei Wochen keinen Einspruch gibt, wird die neue Gruppe aufgenommen, das heißt sie erscheint auf der Homepage und wird in den E-Mail-Verteiler eingetragen.
Regionale Vernetzung
Das Netzwerk Care Revolution fungiert als basisdemokratische und konsensorientierte Plattform aller Kooperationspartner_innen. Dabei gilt die Unterstützung der selbstorganisierten Arbeit regionaler Initiativen als Priorität der politischen Mobilisierung. Kooperationspartner_innen vernetzen sich demzufolge in Regionalgruppen, die vor Ort inhaltlich arbeiten und Aktivitäten entwickeln. Jede Regionalgruppe setzt eigene Schwerpunkte und verständigt sich auf eine eigene Arbeitsweise.
Netzwerktreffen
Zwei Mal im Jahr kommen Aktive aus den Regionalgruppen und von den Kooperationspartner_innen zu überregionalen Netzwerktreffen zusammen. Hier werden die inhaltlichen und strategischen Debatten des Netzwerkes geführt, Entscheidungen gefällt und es wird über die Verwendung unserer eingeworbenen Spendengelder entschieden. Die überregionalen Arbeitsgruppen (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Bildung & Veranstaltungen, Perspektiven & Kampagnen) berichten über ihre Arbeit und bringen Diskussionsthemen und Entscheidungsvorschläge ein.
Koordinierungskreis
Zwischen den Netzwerktreffen trifft sich monatlich ein Koordinierungskreis. Zu ihm wird über den Verteiler eingeladen; alle Mitglieder des Netzwerks, seiner Regionalgruppen oder von Kooperationspartner_innen können an den Treffen teilnehmen. Damit der Kreis arbeitsfähig ist, wird auf den Netzwerktreffen zudem ein Kreis von Personen gesucht, die für den Koordinierungskreis fest Verantwortung übernehmen. Der Kreis koordiniert und moderiert Abstimmungsprozesse zwischen den Netzwerktreffen, diskutiert aktuelle Entwicklungen und Anfragen und macht dem Netzwerk gegebenenfalls Vorschläge, etwa zur Unterstützung einer Aktion oder Teilnahme an einer Kampagne. Über jedes Ko-Kreis-Treffen wird ein Ergebnisprotokoll verfasst, das über den Verteiler allen Mitgliedern zugänglich gemacht wird.
Entscheidungen zwischen den Netzwerktreffen
Mehrere Mitglieder oder der Koordinierungskreis können dem Netzwerk über den Verteiler Beschlüsse zur Entscheidung vorschlagen. Diese sind angenommen, wenn innerhalb von zwei Wochen kein Widerspruch eingeht. Im Fall eines Widerspruchs versuchen Antragsteller_innen und Kritiker_innen eine gemeinsame Lösung zu finden. Kommt dabei ein neuer Text heraus, wird er wiederum als Vorschlag an den Verteiler geschickt. Jedes Mitglied hat das Recht, ein Veto einzulegen. In diesem Fall ist der Antrag gescheitert. Bislang haben wir mit einem verantwortungsvollen Gebrauch dieses Veto-Rechts gute Erfahrungen gemacht.
Mit den hier beschriebenen Verfahren wollen wir in einem großen und heterogenen Zusammenhang einerseits Handlungsfähigkeit und andererseits Transparenz erreichen.