Vom Frauen*Streik Jena wurde am 8. März, zum internationalen Frauenstreik-Tag, zu insgesamt vier dezentralen Kundgebungen aufgerufen. Alle Kundgebungen fanden an verschiedenen Orten in Jena-Göschwitz und in Jena-Lobeda statt. Am Morgen gab es einen Stand des Frauen*Streikbündnisses angeschlossen an die Tarifrunde der IG Metall. Die zweite Kundgebung war eine stille Kundgebung des Bündnisses am Uniklinikum. Von dort aus zogen die Streikenden zu Fuß in Richtung Salvador-Allende-Platz, dabei hatten sie eine lange Wäscheleine, die Gegenstände und Anliegen der Krankenhausmitarbeitenden transportierte. Dort gab es eine Kundgebung mit Redebeiträgen, Infoständen und einer Tanz-Performance.
Der letzte Ort der Kundgebungen war in Lobeda-West: Dort haben wir uns Platz für Sorge genommen! Auf dem Platz wurden Räume abgesperrt und mit unterschiedlichen Themen und Problemen von Sorgearbeit gefüllt. Die Moderation des Platz für Sorge hat knapp zwei Stunden durch das vielfältige Programm, welches sich durch den Wechsel von Installationen und verschiedensten Redebeiträgen auszeichnete, geführt. Die Redebeiträge thematisierten die prekäre Situation der Sorge in Kinderbetreuung, im Krankenhaus, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Gewalt an Frauen*. Während alle gespannt den ersten Redebeiträgen zuhörten, wurden auf dem gesamten Platz Räume für Sorge aufgebaut und anschließend für die Teilnehmenden der Kundgebung geöffnet: Verschiedenste Installationen zum Care-Drain, Mental-Load, Minuten-Pflege, Kinderbetreuung, Krankenpflege und Emotionaler Sorge haben kreativ und informativ Einblicke in Probleme der Sorge gegeben, gleichzeitig aber auch zum Mitdenken und Einbringen eingeladen! Dann folgten weitere Redebeiträge.
Abschließend wurde der Platz von allen gemeinsam, trotz Wind und Kälte, feierlich in den “Platz für Sorge” umbenannt. Die Forderungen des Care-Revolution Netzwerks wurden noch einmal laut verlesen! In Jena unterstützten diese Forderungen insgesamt auf den Kundgebungen etwa 300 Menschen. Der Platz für Sorge wurde neben dem Frauen*streik Bündnis von vielen weiteren motivierten Menschen ins Leben gerufen. Dadurch waren viele verschiedene Perspektiven und Gruppen zusammen auf dem Platz vertreten. Was alle miteinander vereint ist, dass alle Sorgearbeiter*innen sind und sie für alle Menschen gute Sorge und gutes Leben verwirklichen möchten. Sorge betrifft uns alle! Sorgearbeit aufwerten und sichtbar machen!! Gemeinwohlorientierung statt Profitorientierung!!!