Zwei Drittel aller Arbeitsstunden in Deutschland sind entlohnte, aber eben auch unentlohnte Sorge-Arbeit: Waschen, Kochen, Putzen, Pflege, Bildung, Erziehung, soziale (Beziehungs-)Arbeit oder die Organisation des Alltages, sowohl für sich persönlich, als auch für andere Menschen fallen darunter. Denn Arbeit ist mehr als nur Lohnarbeit, wie stillschweigend immer vorausgesetzt wird.
Ohne diese Sorge-Arbeit kann eine Gesellschaft nicht existieren und dennoch wird sie abgewertet und ignoriert. Im Kapitalismus hat nur einen Wert, was einen Mehrwert (Profit) schafft, der Rest ist lediglich ein Kostenfaktor, den es zu minimieren gilt. Dies geschieht im Bereich der Sorge-Arbeit durch geringe Löhne, äußerst belastende Arbeitsbedingungen oder die einfache Verschiebung dieser Arbeit ins Private – Darunter leiden vor allem Frauen, die diese Tätigkeiten immer noch zu meist erledigen („Mutti wird s schon machen“).
Obwohl sehr viele Menschen die Überforderung und Erschöpfung des täglichen „Hamsterrads“ spüren, bleiben die Probleme in den eigenen 4 Wänden. Wir möchten uns dem entgegenstellen und deutlich machen, dass die Misere, in der wir fast alle stecken, System hat.
Deswegen haben wir, das Frauenstreik-Bündnis heute am 1. Mai, dem internationalen Tag der Arbeiter und Arbeiterinnen, den Osnabrücker Raiffeisen Platz symbolisch umbenannt in „Platz für Sorge“. Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Bedürfnisse der Menschen und die solidarische Sorge umeinander in den Mittelpunkt gestellt werden statt Konkurrenz und Profit.
Wir bleiben dabei: Frauen voran! Für ein gutes Leben für alle!