Am Mittwoch, den 17.6., rief ein vom Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen organisiertes Bündnis anlässlich der ursprünglich geplanten Gesundheitsminister_innenkonferenz in Freiburg zu einer Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge und einer Menschenkette durch die Innenstadt zum Rathaus auf. Dabei waren unter anderem auch ver.di, das Teamdelegiertentreffen der Uniklinik und Care Revolution Freiburg. Knapp 400 Menschen kamen zusammen und trugen unter dem Motto „Aufstehen statt klatschen – gemeinsam für ein solidarisches Gesundheitswesen“, ihre Forderungen auf die Straße. Eindrücke von der Veranstaltung bekommt ihr hier in einem Interview mit dem Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen, hier in einem Beitrag des Südwestrundfunks und hier bei TV Baden Süd.
Auf der Auftaktkundgebung sprachen Vertreterinnen des Netzwerks Solidarisches Gesundheitswesen und des Teamdelegiertentreffens der Uniklinikums-Beschäftigten. Im Zentrum stand dabei die Forderung nach grundlegenden Veränderungen im Gesundheitssystem, wie zum Beispiel die Abschaffung der Fallpauschalen. „Wir wollen eine Versorgung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert, nicht an Konzerngewinnen und Sparzwang. Und wir wollen demokratisch darüber entscheiden, wie unsere Gesundheitsversorgung aussieht“, so die Vertreterin des Netzwerks in ihrer Rede. Das passte gut zu den Care Revolution-Plakaten, auf denen unter anderem stand: „Geld für Pflegende statt für Aktionäre – Care Revolution jetzt!“
Ursprünglich war an diesem Tag eine zentrale Kundgebung in Berlin als Ort der Gesundheitsminister_innenkonferenz geplant. Weil diese ausfiel, fanden in etlichen Städten im Bundesgebiet Kundgebungen und andere Aktionen statt. Einen Eindruck vermittelt dieser Livestream, in dem zusammengestellt ist, was in verschiedenen Städten passiert ist. Auch aus Freiburg gibt es nochmals Eindrücke zu sehen:
Dabei umfasst das Video noch gar nicht alle Städte, in denen es Aktionen gab. In Baden-Württemberg waren Menschen in Sigmaringen, Tübingen und Ulm auf der Straße, um auf die Notwendigkeit eines Wandels im Gesundheitssystem aufmerksam zu machen.
Zum Abschluss noch ein Blick über die Grenze: In Frankreich gab es am Tag zuvor, dem 16.6., in vielen Städten Demonstrationen von Gesundheitsarbeiter_innen. Einen Einblick mit Links zu vielen Städten gibt es bei labournet.
Unterm Strich: Die Kundgebung ein Freiburg war aus Sicht von Care Revolution Freiburg richtig gelungen und ermutigend. Auch die Verbindung zu Aktiven in anderen Städten tat gut. Dabei ist uns klar, dass viele weitere und größere Schritte nötig sind, um gegen Ökonomisierung und Privatisierung in Altenpflege und Gesundheitsbereich anzukommen. Wir gehen sie – auch im Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen, in dem Leute aus unserer Gruppe fest mitarbeiten.