Liebe Feminist*innen, Freund*innen, Genoss*innen!
Das Care Revolution Netzwerk und die Rosa-Luxemburg-Stiftung planen zusammen mit anderen Initiativen und Gruppen für September 2019 eingroßes internationales „Feministisches Festival“.
Feministische Kämpfe waren in den letzten Jahren die kraftvollsten Bewegungen, die für weitreichende gesellschaftliche Veränderungen und eine bessere Zukunft für alle eingetreten sind. Über Ländergrenzenhinweg ist es ihnen gelungen, gegen sexualisierte Gewalt genauso zu protestieren wie gegen prekäre Arbeitsverhältnisse, gegen Diskriminierung genauso wie für reproduktive Gerechtigkeit, für einen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsversorgung und sozialen Infrastrukturen wie für die Aufwertung von Care-Arbeit. Sie treten lautstark und vielfältig in Erscheinung und markieren eine Alternative zu autoritärem Neoliberalismus und globalem Rechtspopulismus.
Die Proteste der letzten Jahre haben Beschränkungen eines liberalen Feminismus überschritten, indem sie eine grundlegende Kritik an kapitalistischen Verhältnissen üben, und haben es gleichzeitig geschafft, damit Hunderttausende anzusprechen, die bisher nicht linksaktiv waren. Im Zuge der Anti-Trump Proteste in den USA ist einmal mehr klar geworden, dass ein linker Feminismus bedingungslos antirassistisch zu sein hat. Und auch hiesige Versuche, vermeintliche„Frauen*rechte“ für rechte und chauvinistische Propaganda zu instrumentalisieren, zeigen wie notwendig dies ist, um den Rechten etwas entgegen setzen zu können. Aber auch die Unterschiede zwischen Frauen*,Queers* und Trans* müssen Ausgangspunkt unserer gemeinsamen Kämpfe sein. Die Geschichte der Frauenbewegungen hat uns gelehrt, dass wir andernfalls gesellschaftliche Marginalisierung re-produzieren. In den aktuellen Protestbewegungen werden erste Schritte gegangen, die wir zu einem wirklich intersektionalen Feminismus, zu einer gemeinsamen Praxis entwickeln können, einer Praxis, die Einheit in Differenz möglich macht. Dafür brauchen wir Orte für gemeinsame Debatten und gegenseitiges voneinander Lernen.
Um einen solchen Raum zu schaffen, wollen wir im Herbst zu einem INTERNATIONALEN UND PLURALEN FEMINISTISCHEN FESTIVAL einladen. Eine solche Zusammenkunft ist nur so kraftvoll wie ihre Akteur*innen: Deshalb wollen wir von Anfang an viele einladen, sich an der Planung zu beteiligen. Es soll mehrere Treffen geben, an denen sich Initiativen und Einzelpersonen in ganz unterschiedlicher Intensität einbringen, Ideenverfolgen, Räume gestalten, Referent*innen vorschlagen oder auch nur mitdiskutieren können.
Bei dem Festival soll viel und in vielen Sprachen diskutiert werden. Aber wir wollen nicht nur sprechen. Es soll Raum und Zeit geben für Trainings und Skill-Sharings, wir wollen an ältere feministische Praxen der ‚Selbsterfahrung’ anschließen und über feministische Gesundheit genauso lernen wie über Transformative Organizing. Auch unterschiedliche Formen künstlerischer und kultureller Beiträge sollen zentraler Bestandteil des Programms sein – wir wollen gemeinsam Filme sehen und darüber diskutieren, es wird Bühnen geben für Musik, wie für gesprochenes Wort und: wir wollen zusammen tanzen!
Wenn alles gut läuft, wird dieses Feministische Festival vom 12. – 15.September 2019 auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen stattfinden.
Das erste VORBEREITUNGSTREFFEN ist am 26. JANUAR VON 12-17 UHR, im Refugio in der Lenaustraße 3-4 in 12047 BERLIN.
Bitte meldet euch bis zum 20.1. unter folgender E-mail an:barbara.fried@rosalux.org
Wir freuen uns auf Euer Kommen und Mitgestalten, eure bisherige Vorbereitungsgruppe aus der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Netzwerk-Care-Revolution und dem Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V.