oder Feministische Perspektiven vom Standpunkt der sozialen Reproduktion
mit Ann Wiesental vom Netzwerk Care Revolution
Die kapitalistische Logik spaltet nicht nur Menschen in Ausgeschlossene und Verwertbare, sie spaltet auch die Tätigkeiten und Arbeiten in abgespaltete und kapitalisierte. Damit baut sie neben dem gewaltsamen Ausschluss der »Überflüssigen« und dem Einschluss der Verwertbaren auch auf die Frauisierung von Tätigkeiten, die unbezahlt und unsichtbar ins Private gedrängt werden und die Kapitalisierung von Tätigkeiten, was sich zur Zeit auch verstärkt in Bereichen der sozialen Reproduktion, wie Gesundheitsversorgung und Pflege, zeigt. Feministische Kämpfe der letzten Jahre thematisieren diese Logik unter dem Schlagwort Krise sozialer Reproduktion und zeigen so auf, dass die systemimmanten, kapitalistischen Widersprüche zwischen Profitmaximierung und sozialer Reproduktion nie zu einem guten Leben für alle Menschen führen können. Denn es ist im kapitalistischen System angelegte, dass soziale Reproduktion (Gesundheitsversorgung, Pflege, Kinderbetreuung, Assistenz, Bildung) nicht im Zentrum steht und es eine bedürfnisorientierte Versorgung für alle nicht geben kann.
Die Veranstaltung möchte auch zu einem Austausch darüber einladen, wie wir selbst verstrickt sind in einem prekären Leben ggf. mit Druck oder Zeitknappheit oder auch über Arbeitskämpfe im Care-Bereich, die wir führen oder mitbekommen, aber auch über Veränderungen im Bereich Pflege, Assistenz, Kinderbetreuung, die wir selbst erleben.
Dazu möchte die Veranstaltung zusätzlich auf das offene bundesweite Netzwerk Care Revolution Treffen am 7.-8.Nov. in Duisburg hinweisen, zu dem alle herzlich eingeladen sind.