am 10.03.2016, um 20°° Uhr
im Cafe Cralle, Hochstädter Str.10a, 13347 Berlin-Wedding
Anfang Februar hat sich die Große Koalition auf einen Kompromiss ihres so genannten Prostituierten“schutz“gesetzes geeinigt. Es soll bald im Bundestag verabschiedet werden. Das Gesetz wird die Rechte von Sexarbeiter_innen erheblich einschränken. Eingeführt werden sollen u.a. Zwangs-Gesundheitsberatungen und Zwangs-Registrierungen als Sexarbeiter_in. Kein anderer Beruf ist derartigen Maßnahmen ausgesetzt. Das Gesetz greift stark in die Grundrechte von Sexarbeiter_innen ein und führt zu einer enormen Begrenzung der Berufsfreiheit.
Die gesellschaftliche Stigmatisierung ist weiterhin groß und wird durch derartige Gesetze noch vergrößert. Sexarbeiter_innen lehnen den restriktiven Gesetzesvorschlag ab und betonen die negativen Folgen, die es für ihren Alltag mit sich bringen würde. Deswegen brauchen Sexarbeiter_innen unsere Solidarität sowohl im Kampf gegen das geplante Gesetz und grundsätzlich gegen Abwertungen und Einschränkungen.
Wir laden ein zu dem Kurzfilm „fragments of ava“ und einem Input über das „Gesetz zur Regulierung des Prostitutionsgewerbes sowie zum Schutz von in der Prostitution tätigen Personen“. Im Austausch miteinander wollen wir zusammen überlegen, wie eine solidarische Unterstützung von Sexarbeiter_innen und gemeinsame Kämpfe aussehen können. Mit einem Getränk lassen wir den Abend ausklingen.
Die Veranstaltung will solidarisch mit Sexarbeiter_innen sein und in diesem Sinne informieren und weiterdenken.
Organisiert von move e.V. und Netzwerk Care Revoluion Regionalgruppe Berlin/Brandenburg.
Es sprechen Stephanie Klee und Do Lindenberg von move e.V. und Ann Wiesental vom Netzwerk Care Revoluion.
Es wird Flüsterübersetzung in Englisch geben.
Die Veranstalterinnen behalten sich vor, im Fall von diskriminierendem Verhalten gegen Sexarbeiter_innen von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.
Die Regionalgruppe Berlin/Brandenburg des Netzwerk Care Revolution ruft alle dazu auf, Sexarbeiter_innen im Kampf für ihre Rechte zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen am 06.03. 2016 zu demonstrieren. Hier ist der Aufruf zur Demo zum Internationalen Frauen*kampftag 06. 03. 2016 mit dem Sexarbeiter_innenblock von move e.V.: Sexworkers rights are human rights – gegen Transphobie, Stigma und Diskriminierung!
Wir Sexarbeiter_innen und Sympathisant_innen unterstützen den Aufruf zur bundesweiten Demo zum Internationalen Frauen*Kampftag. Wir werden – in der Tradition des Internationalen Frauentages – in einem eigenen starken Block bei der Demo dabei sein und unsere Forderungen vertreten:
- für unser Grundrecht auf Arbeit wie andere Selbstständige und freie Erwerbstätige auch,
- gegen weitere Diskriminierung und Sigmaisierung und gegen eine breite staatliche Registrierung von Sexarbeiter_innen mit PFLICHT-Beratungen,
- gegen unsere TOTAL-Überwachung und den fehlenden Datenschutz.
Wir fordern Rechte, Respekt, Empowerment und Professionalisierung.