ie Einführung „diagnosebezogener Fallpauschalen“ (DRGs) in der Form eines durchgängigen Preissystems hat die Krankenhausversorgung in Deutschland tiefgreifend verändert. Kliniken werden nicht mehr in erster Linie als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge angesehen, sondern als Wirtschaftsunternehmen, die in Konkurrenz zueinander stehen und sich am Markt behaupten müssen. Wirtschaftliche „Sachzwänge“ drängen Fragen medizinischer und pflegerischer Ethik zunehmend an den Rand. Das öffentliche Unbehagen an den Fehlentwicklungen wächst. Zahlreiche Reportagen,, Initiativen und Interessenvertretungen thematisieren die vielschichtigen Probleme der Patientinnen und Patienten wie der Beschäftigten. Eine breit geführte öffentliche Debatte über dieses bewusst installierte marktwirtschaftliche Steuerungsinstrument steht allerdings noch aus.
Das soll sich jetzt ändern: Am 29. und 30. Mai findet die Tagung „Krankenhaus oder Fabrik. Was tun gegen die Kommerzialisierung der Krankenhäuser?“ statt. Sie soll Auftakt für eine Kampagne gegen die Finanzierungslogik des deutschen DRG-Systems sein, zu deren Mitinitiatoren der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte, attac, ver.di Fachbereich 03, Harald Weinberg (gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag), die Gesellschaft für Psychotraumatologie, Traumatherapie und Gewaltforschung (GPTG), die Soltauer Initiative sowie weitere Einzelpersonen gehören.
Mit der Tagung möchten wir die kritischen Initiativen und Stimmen miteinander ins Gespräch bringen, die Kritik an den DRGs bündeln, und die Diskussion über Alternativen eröffnen. Wir wollen gemeinsame Ansprüche an eine gemeinwohlorientierte Krankenhausversorgung formulieren und unsere begründete Kritik an der Kommerzialisierung des Gesundheitswesens in die politische Debatte einbringen.
Weitere Informationen unter: https://www.krankenhaus-oder-fabrik.de/