In unserer Podcast-Reihe #CAREelevant kommen Menschen zu Wort, die bezahlte und unbezahlte Care-Arbeit leisten oder auf diese Arbeit angewiesen sind. Sie berichten, wie sich ihre Arbeit und ihr Alltag in der Corona-Pandemie verändert haben und welche gesellschaftlichen Wege aus und nach der Krise sie sich wünschen.
Die Corona-Pandemie verdeutlicht vielen Menschen, dass Care-Arbeit systemrelevant ist. Zu Recht erhalten Personen in Gesundheits- und Pflegeberufen derzeit viel Anerkennung und Dankbarkeit für ihren Einsatz. Auch die Bedeutung von Schulen und Kitas nicht alleine für die Bildung, sondern als soziale Orte für Kinder und Jugendliche wird mehr als deutlich. Die Schließung dieser Einrichtungen zeigt zugleich die zentrale Bedeutung der unbezahlten Sorgearbeit.
Wir wollen es nicht bei Dank und Anerkennung belassen, sondern uns für einen tiefgreifenden Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen. Was in diesen Tagen als Corona-Krise bezeichnet wird, ist eine Krise, die ihren Ursprung in einem Gesellschaftssystem hat, das gegen uns alle arbeitet. Die Lösung kann nur darin bestehen, dieses Wirtschaftssystem zu verändern, das immer weitere Bereiche des Lebens zu einer Ware macht, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Renditeobjekte verwandelt, die Zeit für freundschaftliche und familiäre Solidarität und Care-Beziehungen der Erwerbsarbeit unterordnet und die Grenzen für Menschen auf der Flucht schließt. Stattdessen kämpfen wir für eine Gesellschaft, die Care-Arbeit ins Zentrum des Systems stellt und die solidarisches Handeln fördert – nicht nur in Zeiten von Corona, sondern immer und überall.
1. Folge: Stimmen aus der Krankenpflege
Interviews und Redaktion: Fabiana Blasco und Lisa Höfer von Care Revolution Berlin.
Großen Dank an unsere Interviewten: Nelia und Daky (interviewt am 18.04.2020) und Fionna (interviewt am 25.04.2020)!
Der Podcast kann hier angehört werden.