Am Mittwoch, den 11.5.2022, fand in Berlin der „KONGRESS DER SORGE“ als Vernetzungstag für Arbeitskämpfe und feministische Initiativen im Theater Hebbel am Ufer (Link: www.hebbel-am-ufer.de) statt.
Gemeinsam wollten wir die Diskussion, die feministische Vernetzung, die Solidarisierung und die Arbeitskämpfe weiterführen. Anlässlich des Tags der Pflege am 12.5. und im Nachgang zur gemeinsamen Kundgebung „An Care denken – Kämpfe vereinen, Überlastung beenden!“ (https://care-revolution.org/aktuelles/raus-zum-8-maerz-2022-in-berlin/) am diesjährigen 8. März kamen viele Berliner Care-Aktivist*innen im HAU bereits nachmittags zusammen. Initiiert wurde die Veranstaltung von Luise Meier und Sarah Waterfeld vom Künstler*innen-Kollektiv „Staub zu Glitzer“ (https://mastodon.social/@Staub_zu_Glitzer ) und es bot sich ein vielfältiges kulturelles wie politisches Programm:
Draußen vor dem Haus reihten sich ab 16 Uhr Stände diverser Initiativen, eine utopische Kuschelecke lud zum kreativen Träumen ein und am Initiativen-Speeddating nahmen auch zwei Vertreter*innen der Berliner Care Revolution-Gruppe teil. Drinnen im HAU fanden währenddessen bereits Workshops unter den Titeln „Aktionsformen im Gesundheits-Bereich jenseits von Streik, Petition und Mitmachkundgebung“ (von IL/AG Gesundheit) und „Maintenance as Resistance – Instandhalten als Widerstand“ (von Elke Krasny und Joulia Strauss) statt sowie ein Fishbowl-Gespräch über Sorgearbeit zwischen Alltag und Widerstand.
Nach einigen Redebeiträgen und den musikalischen Auftritten von Esels Alptraum, Rosa Kollektiv und S.K.E.T. (https://www.jungewelt.de/artikel/427740.politisches-theater-ihr-arbeitskampf-war-sicherlich-richtungsweisend.html) zogen die meisten von uns in den großen Saal des HAU2, um den Panels beizuwohnen. Der großartige Film zur Berliner Krankenhausbewegung (zu sehen unter: https://www.rosalux.de/mediathek/media/element/1729) und Host Jacky-Oh Weinhaus leiteten in das Abendprogramm über.
Im ersten Panel zu „Gesundheit statt Profite – Fallpauschalen lassen keinen Platz für Sorge“ diskutierte das Bündnis Gesundheit statt Profite mit Beschäftigten aus verschiedenen Bereichen des Krankenhauses eindringlich über den Widerspruch zwischen Ökonomisierung und Fürsorge und wie wir das ändern können. Das anschließende zweite Panel zu „Sorgearbeit von unten“ geriet aus Zeitnöten leider etwas knapp. Zumindest konnten die Berliner Fem*streik-Gruppe, die Sleepingplace Orga, das RuT-Frauenkultur&Wohnen/Lesbenwohnprojekt, Carolin Wiedemann (Autorin von „Zart und frei“) und Barbara Fried (Rosa-Luxemburg-Stiftung) sich sowie ihre Arbeit und Perspektiven kurz vorstellen. Barbara Fried, die auch im Netzwerk Care Revolution aktiv ist, gab Einblicke dazu, wie klassenpolitischer Feminismus im Sinne einer „Sorgenden Stadt“ aussehen könnte (detaillierter nachzulesen hier: https://zeitschrift-luxemburg.de/artikel/sorgende-staedte/).
Der Abend endete mit einem Konzert von Roim und Stroifahrzoige und Ostberlin Androgyn im großen Saal und ausklingenden Getränken und Schnacks nach Abklingen des Regenschauers draußen.
Mit dabei waren: F_AJOC, Queer durch Berlin, FAU Sektion Sexwork, No Border Assembly, Berliner Obdachlosenhilfe, Gesundheit statt Profite, Berliner Krankenhausbewegung, Flinta*Stadt, IL / AG Gesundheit, Initiative Equal Care Day, AK Mutterschaft und Feminismus, Sleepingplace Orga, Feministischer Streik Berlin, Feminist Dialogues, Care Revolution Berlin, ROSA international feminists, Staub zu Glitzer, S.K.E.T., Mieterpartei, RuT-Frauenkultur&Wohnen/Lesbenwohnprojekt, Freie Träger – faire Löhne, Wohnungslosenparlament in Gründung, DW&Co enteignen
Programm siehe HAU-Website: https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/pdetail/kongress-der-sorge/