Öffentlichkeitswirksame Protestaktion von Care Revolution Bielefeld gegen Mullah-Regime im Iran

Care Revolution Bielefeld ist eine weithin gut sichtbare Solidaritätsaktion mit den kämpfenden Menschen, insbesondere den Frauen, im Iran und mit den Kämpfen der Kurd*innen im Iran, Irak, in Syrien und der Türkei gelungen. Das Westfalen-Blatt berichtete darüber ausführlich am 18.12.22. Dieser Bericht wird im Folgenden wörtlich wiedergegeben. weiterlesen

Care Ökonomie statt Kapitalismus – Platz für Sorge in Bielefeld

Am 15.8.21 fand auf dem Kesselbrink, einem zentralen Platz in Bielefeld, draußen bei schönem Sonnenwetter eine Veranstaltung mit unterschiedlichen Gesprächstischen statt. Nach einer Begrüßung der Anwesenden durch Care Revolution Bielefeld trafen sich mehrere Arbeitsgruppen.

In der AG „Unbezahlte Arbeit“ wurde nach einer kurzen Vorstellungsrunde vor allem die mangelnde Zeit für sorgende bzw. pflegende Menschen beklagt, die verhindert, sich zu organisieren und gemeinsame Forderungen zu stellen oder bessere Arbeitsbedingungen zu entwickeln. Durch die Doppel- oder Dreifachbelastung von Sorgearbeit leistenden Menschen sind die Kapazitäten dieser Personen einfach ausgeschöpft.

Eine Entlastung dieser Arbeit durch Bezahlung oder Ausgleich durch Freizeit vom Beruf wurde hier als helfend angesehen. Grundsätzlich sollte sich die gesellschaftliche Anerkennung für diese Arbeit verändern. Neben einem politischen Kampf wurde auch als notwendig angesehen, Alternativen zum Bestehenden zu denken und umzusetzen. Das wären Strukturen wie Wohngemeinschaften/ Hausgemeinschaften; Interessengruppen, die sich in der Sorge um alte Eltern unterstützen; Volxküchen.

In der Gruppe „Care und Migration“ ging es vor allem um die zu verbessernde Situation von Geflüchteten. Sie forderten mehr Zeit, um die Sprache lernen zu können, eine Unterbringung in Wohnungen statt Heimen und eine schnellere Möglichkeit, berufstätig zu sein. Ein wesentliches Problem war auch die fehlende Unterstützung in bürokratischen Situationen durch Dolmetscher*innen. Diese Arbeit wird oft von minderjährigen Familienangehörigen übernommen, eine Situation, die wegen der Schilderung von Traumata während der Flucht oder im Heimatland völlig unzumutbar ist.

Obwohl die Beteiligung durch die Bevölkerung nicht so groß war, wie wir gehofft hatten, es waren ca. 30 Menschen da, waren alle Arbeitsgruppen sehr zufrieden mit dieser Form des gemeinsamen Diskutierens und Austauschens.

 

 

 

 

 

 

Protest vor Paderborner Dom wegen Sabotage besserer Löhne in der Altenpflege durch Caritas

Care Revolution Bielefeld war am Sonntag, den 21.03.21, am Paderborner Dom. Die Care Revolutionär*innen haben die Gelegenheit genutzt, da der Bischof die Messe gehalten hat. Vor dem Dom haben sie mit Flyer und Transpis gegen die Entscheidung der Caritas, sich dem Flächentarifvertrag in der Altenpflege zu entziehen, protestiert. Bei den Kirchgänger*innen traf diese Aktion auf mehrheitliche Zustimmung. Leider wurde die spontane Kundgebung danach mit massiver Polizeigewalt beendet.

Care Revolution Bielefeld unterstützt Kampagne „Platz für Sorge“

In einem Redebeitrag von Care Revolution Bielefeld im Rahmen der Aktionen zum 8. März heißt es: „Um unseren Vorstellungen von einer solidarischen Care Gesellschaft Nachdruck zu verleihen, haben wir uns der bundesweiten Kampagne und dem Freiburger Aufruf „Platz für Sorge“ angeschlossen. Wir möchten mit euch in diesem Wahljahr, im Sommer, in öffentlichen Versammlungen mögliche Forderungen, Ziele und politische Aktionen diskutieren.

Wir wollen mit euch allen, auch im Rahmen der Kampagne „Platz für Sorge“ über eine Welt ohne nationale, kapitalistische, sexistische und rassistische Strukturen sprechen. Es muss einen Richtungswechsel geben: Es braucht eine massive Umverteilung des Reichtums von oben nach unten und vom globalen Norden in den Süden, eine Umverteilung zugunsten einer globalen Care-Ökonomie.“

Die vollständige Rede könnt ihr hier nachlesen.

 

Veranstaltung zur Care Revolution

15. Oktober 2015
19:30 Uhr
Bielefeld – Bürgerwache (Rolandstr. 16)

Viele Menschen geraten beim Versuch, gut für sich und andere zu sorgen, an die Grenzen ihrer Kräfte. Was als individuelles Versagen erscheint, ist jedoch Folge einer neoliberalen Krisenbearbeitung. Notwendig ist daher ein grundlegender Perspektivenwechsel – nicht weniger als eine Care Revolution. Gabriele Winker stellt in der Veranstaltung Schritte hin zu einer solidarischen und bedürfnisorientierten Gesellschaft zur Diskussion. Ziel ist eine Welt, in der nicht Profitmaximierung, sondern die Bedürfnisse der Menschen im Zentrum stehen.

Gabriele Winker lehrt und forscht an der TU Hamburg-Harburg und ist Mitbegründerin des bundesweiten Netzwerk Care Revolution. Im Netzwerk sind derzeit über 70 Gruppen und Personen aus verschiedenen Feldern sozialer Reproduktion – Hausarbeit, Gesundheit, Pflege, Assistenz, Erziehung, Bildung, Wohnen und Sexarbeit zusammengeschlossen.

Zum Abschluss der Veranstaltung wollen wir Verabredungen für eine mögliche Vernetzung in Bielefeld treffen.

Veranstaltet von Rabatz