‚10 Jahren Care Revolution‘, 18.-20.10. in Leipzig – drei Tage diskutieren, träumen, feiern, Pläne schmieden. Es wird Podien, Workshops mit Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen, Kunst, eine Party und viele Möglichkeiten der Begegnung geben.
Anmeldung Weitere InfosHeteronormative Arbeitsteilung in Zahlen – zur aktuellen Zeitverwendungserhebung
Alle zehn Jahre veröffentlicht das Statistische Bundesamt eine Zeitverwendungserhebung. Diese bestätigt uns regelmäßig darin, dass die unentlohnte Arbeit den Großteil der gesellschaftlichen Arbeit ausmacht und die geschlechterhierarchische Arbeitsteilung trotz aller Kämpfe und Kritik ungeheure Hartnäckigkeit besitzt. Aber auch die Veränderungen zwischen den Erhebungen sind für unsere Praxis wichtig. Matthias Neumann hat einen Überblick über diese Veränderungen versucht; wir freuen uns – wie immer! – über Kritik und Diskussionsbeiträge. Der Text ist unten oder hier als PDF zu lesen.
Ein Gesundheitszentrum für einen solidarischen Stadtteil
Interview mit Aktivistinnen von ‚Poliklinik Freiburg – Solidarische Stadtteilgesundheit‘
Initiativen aus einigen Städten, die solidarische Gesundheitszentren bzw. Polikliniken aufbauen wollen, haben sich im Poliklinik-Syndikat zusammengeschlossen. In Hamburg, Berlin und Leipzig existieren solche Gesundheitszentren bereits. In einigen anderen Städten läuft die Aufbauarbeit. Über Ziele, Motivation und die konkreten Schritte sprachen Katharina und Salome von Solidarische Stadtteilgesundheit Freiburg mit Care Revolution.
Keinen Dank für die Blumen
Care Revolution Rhein/Main hat auf ihrer Website den Muttertag zum Anlass genommen, folgende Frage zu stellen:
„Vom Blumenhandel wurde nach dem 1. Weltkrieg dieser Tag propagiert, um den Verkauf von Blumen anzukurbeln. Im 3. Reich dann wurde der Tag zum Feiertag.
Aber wer profitiert denn alles von der „Ressource Mutterschaft“?“
Heraus zum Ersten Mai. Ein Bericht der Regionalgruppe Dortmund
Anfang 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags zum Generalstreik am 1. Mai auf – in Anlehnung an die Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien (Bundesstaat Victoria), die ebenfalls den Achtstundentag forderte. (Wikipedia)
138 Jahre bzw. 168 Jahre später vertreten wir von Care Revolution Dortmund eine Arbeitszeitverkürzung auf eine 30-Stunden-Woche. Warum? Um wie in den Kämpfen zuvor einer Überlastung, Prekarisierung, Ungleichverteilung sozialer, geschlechtsbezogener und diskriminierender Abhängigkeiten entgegen zu wirken. Um ein gutes Leben für alle zu gewährleisten. Hierzu gehört u.a. eine Daseinsvorsorge, die allen gleichermaßen zugänglich ist und nicht Profitinteressen dient. Hierzu gehört auch ein internationales globales Einstehen für mehr Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit. Aus diesem Grund teilen wir die Degrowth-Ideen, die auf der Vermeidung eines sinnleeren und Ressourcen verschwendenden Konsums beruhen. Dieses ist nur umsetzbar in einer Demokratie, die ihre Bürger*innen mit einbezieht z.B. durch einen gelosten Bürger*innenrat. Dieser könnte ein Arrangement sein, der auf besondere Bedürfnisse und auf lokale Bedingungen eingeht. Für Kommunen kann dieses ein Gewinn sein, den Zugang für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen und eine „Sorgende Stadt“ umzusetzen. Diese zwei Themen, Erwerbsarbeitszeitverkürzung und Bürger*innenrat, waren unsere Zentralforderungen, zu denen wir Stellwände und Büchertische bestückten.
1. Mai – GEAS stoppen – 8.März. Care Revolution Rhein/Neckar auf der Straße
Ein Bericht der Regionalgruppe Rhein Neckar
1. Mai
Entsprechend dem diesjährigen Motto „Mehr Geld, Mehr Freizeit und Mehr Sicherheit“ wurden auf den 1. Mai-Kundgebungen in Heidelberg und Weinheim auch Wochenarbeitszeitverkürzung und andere Zuschnitte von Erwerbsarbeit wie Lebensphasen-Konten gefordert.
Care Revolution Rhein/Main beim 1.Mai in Frankfurt
Es ist inzwischen Tradition in der Frankfurter Regionalgruppe, an den Feiern der Gewerkschaften zum 1. Mai – dem „Tag der Arbeit“ – teilzunehmen. Zwar geht es den Gewerkschaften hauptsächlich um die Erwerbsarbeit als Existenzsicherung für die Mehrheit der Bevölkerung. Aber weil die Aufrechterhaltung der herrschenden „Nekronomie“ (lebensfeindichen, todesverliebten Wirtschaft) nur möglich ist durch die imperiale Ausbeutung unbezahlter Sorgearbeit und natürlicher Ressourcen, weisen wir mit unseren Bannern darauf hin, dass diese Verkürzung des Begriffs der „Arbeit“ auf ihren vermarkteten, also bezahlten Teil, dazu beiträgt, diese Tatsache zu verschleiern und somit systemerhaltend ist, weil wir die Erzählung der „Nekronomie“ als alternativlos verinnerlichen.
Care vergesellschaften- für eine klimagerechte Zukunft!
von Liska Beulshausen und Kirsten Dohmwirth
Wir waren Teil des Care-Strangs auf der Klima- und Vergesellschaftungskonferenz und haben uns mit einer Vergesellschaftung im Care-Bereich für eine klimagerechte Zukunft befasst. Dieses Thema möchten wir im Netzwerk ausarbeiten und weiterverfolgen. Hier erfahrt ihr, warum Klima, Care und Vergesellschaftung miteinander verbunden werden sollten und was wir auf der Konferenz besprochen haben.
Bericht vom Care Revolution-Netzwerktreffen am 20.4.
Am 20. April hatten wir unser halbjährliches Netzwerktreffen. Insgesamt haben 26 Leute aus allen aktiven Regionalgruppen, verschiedenen Kooperationsgruppen und einzelne Mitglieder und Interessierte teilgenommen.
Wir begannen mit einem Rückblick auf die Konferenz ‚Let’s Socialize‘ zu Klimagerechtigkeit und Vergesellschaftung, deren Care-Strang Care Revolution-Aktive mit vorbereiteten. Den Eröffnungsbeitrag des Strangs könnt ihr hier nachlesen. Im Care-Strang gab es zunächst eine Reihe von Workshops, in denen Gruppen ihre Arbeitsfelder und Projekte vorstellten, und anschließend eine Phase der Projekt- und Kampagnenplanung, aus der drei Projektgruppen hervorgingen: Eine Projektgruppe verfolgt die Idee einer Massenklage gegen Veruntreuung von Krankenkassenbeiträgen. Die zweite Gruppe befasst sich damit, was ein Narrativ um die Verbindung von Klimagerechtigkeit, Care und Vergesellschaftung sein kann und wie dieses bekannter gemacht werden kann. Die dritte Gruppe ist zum Konzept der Sorgenden Städte tätig und bezieht sich dabei auch auf die Kampagne Sorge ins Parkcenter, die ein leerfallendes Kaufhaus in Berlin zu einem Sorgezentrum umbauen möchte. Diese Kampagne könnte in weiteren Städten aufgegriffen und als bundesweite Kampagne „Shoppingmalls zu Sorgezentren“ gestaltet werden. Wenn ihr Interesse habt, in einer dieser Gruppen mitzuarbeiten, meldet euch bei uns: koordination@care-revolution.org.
Rechtzeitig zum 1.Mai: Neue Broschüre zur Erwerbsarbeitszeitverkürzung
Die AG Erwerbsarbeitszeitverkürzung (EAZV) im Netzwerk Care Revolution hat passend zum 1.Mai eine kleine Broschüre zur Erwerbsarbeitszeitverkürzung fertiggestellt. Wir haben versucht, die Lücke zwischen Flyern und umfangreichen Fachpublikationen zum Thema zu schließen. Zugleich möchten wir EAZV nicht alleine unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass mit der in der Lohnarbeit verausgabten Arbeitskraft schonender umgegangen werden soll. Das ist ungeheuer wichtig, aber zudem führt eine EAZV, die in unteren Gehaltsgruppen mit vollem Lohnausgleich einhergeht, zu weniger materieller Ungleichheit, wenn der Lohnausgleich mit steigendem Stundenlohn verringert wird. Geringere Erwerbsarbeitszeit lässt mehr Zeit für häusliche Care-Arbeit und unterstützt insbesondere eine geschlechtergerechtere Verteilung der unentlohnten Arbeit. EAZV ermöglicht darüber hinaus mehr gesellschaftliche Teilhabe, wenn Menschen über mehr Zeit verfügen und weniger erschöpft sind. Sie ist wesentlicher Baustein einer Verringerung von industrieller Güterproduktion und damit eines sozial-ökologischen Umbaus der Gesellschaft. Ebenso ist sie zentral, um eine Lebensweise attraktiv zu machen, in deren Zentrum soziale Beziehungen und solidarische Absicherung aller stehen.