Zum Bundesteilhabegesetz: Care Revolution für das Recht auf selbstbestimmte Assistenz!
Eine Gruppe von Assistenznehmer_innen in Berlin setzt sich im Folgenden kritisch mit dem Entwurf für das Bundesteilhabegesetz auseinander:
Das Bundesteilhabegesetz ist seinen Namen nicht wert: Care Revolution für volle Teilhabe und das Recht auf selbstbestimmte Assistenz!
Die Bundesregierung hat Ende Juni den Entwurf für das Bundesteilhabegesetz beschlossen, das im Herbst von Bundestag und Bundesrat behandelt wird. Das Gesetz wird das Leben der vielen behinderten Menschen prägen, die auf Unterstützung durch andere Menschen oder technische Hilfen angewiesen sind. Derartige Leistungen werden meist entweder von den Sozialversicherungen oder der Sozialhilfe bezahlt. Behinderte Menschen, deren Verbände und Wohlfahrtsverbände kämpfen vehement gegen den Gesetzentwurf in der jetzigen Fassung und für Veränderungen, vor allem in dem Teil, der die bisherigen Sozialhilfeleistungen betrifft. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Leistungen in Wohnheimen und Werkstätten für behinderte Menschen, um ambulant betreute Wohngemeinschaften sowie um Assistenz.
Kümmern im Akkord – ein Radio-Feature von Hilke Rusch
Kostensenkung, Effizienzsteigerung, Rationalisierung – das sind die Schlagwörter, wenn Arbeitsabläufe optimiert werden.
In der Arbeit mit Menschen kommt das Prinzip aber schnell an seine Grenzen. Hier bedeuten weniger Personal, weniger Zeit und mehr Automatisierung einen Qualitätsverlust. Krankenschwestern, Erzieherinnen und Erzieher oder Migrantinnen in der häuslichen Pflege arbeiten am Limit. Die Berufsethik ist hoch, die Bezahlung niedrig, psychische Erkrankungen sind besonders häufig.
Spieglein, Spieglein in der Hand – Aktionen im Rahmen der Blockupy-Aktivitäten
Das Netzwerk Care Revolution Berlin ruft auf, sich den queer-feministischen Gruppen anzuschließen und gemeinsam zu protestieren:
Freitag, 2.September, Arbeitsministerium – 7:30 Uhr Potsdamer Platz/EckeLeiziger Strasse, Berlin bei der Care Revolution Fahne
Samstag, 3.September, Demonstration – 14 Uhr, Adenauerplatz, Berlin, im Grenzenlos Block (der 2.Block der Demo) beim Care Revolution Hochtranspi
Grundeinkommen und Care-Arbeit – Vortrag von Antje Schrupp am 3.9.16 in Frankfurt
Die Politikwissenschaftlerin und Bloggerin Antje Schrupp setzt sich in diesem Vortrag damit auseinander, wie die unter- oder unbezahlte, unverzichtbare Sorgearbeit in den Debatten um das Grundeinkommen einbezogen wird. Richtig verstanden, so heißt es im Ankündigungstext für diesen Vortrag, kann das Grundeinkommen eine Ausgangsbasis darstellen, von der aus neue, gerechte Gesellschaftsverträge und Geschlechterverhältnisse ausgehandelt werden können.
Pflege am Boden in Hamburg
Am Montag, den 01.08.2016, versammelte sich in Hamburg eine kleine Gruppe Aktivistinnen und Aktivisten in der Innenstadt, um auf die katastrophalen Bedingungen in der Pflege hinzuweisen.
Arbeitskräftemangel, zu wenig Zeit für menschenwürdige Pflege, Überlastungen und geringe Anerkennung sind nur einige der Schwierigkeiten,die benannt wurden. So kann es nicht weitergehen, denn die Pflege liegt am Boden!
Debatte über persönliche Assistenz am 22.7.16 in Hamburg
Eine Diskussion über Selbstbestimmung, Arbeitnehmerrechte und politische Perspektiven
am Freitag, 22.7.2016, um 18:30h, im Centro Sociale (Sternstr. 2, Nähe U-Bahn Feldstr.)
eine Veranstaltung der Regionalgruppe Hamburg des Netzwerks Care Revolution
Persönliche Assistenz wurde von Aktivist*innen der Behindertenbewegung erstritten und soll Menschen mit Behinderung einen selbstbestimmten Alltag ermöglichen. Persönliche Assistent*innen unterstützen daher bei allen alltäglichen Dingen und die unterstützte Person entscheidet, was getan wird, wann etwas getan wird und wie. In dieser Veranstaltung wollen wir gemeinsam darüber sprechen,
Care Revolution beteiligt sich am politischen Projekt „Degrowth in Bewegung(en)“
Degrowth in Bewegung(en) ist ein Projekt, in dem unterschiedliche Vertreter_innen von sozialen Bewegungen miteinander ins Gespräch kommen und voneinander lernen können.
Care Revolution beteiligt sich daran. Ein Essay von Matthias Neumann und Gabriele Winker zu den Fragen dieses Projekts aus Sicht von Care Revolution findet sich hier. Weitere Texte anderer Initiativen sind auf der Startseite ebenfalls abrufbar.
Care-Revolution-Veranstaltungsreihe in Thüringen
Warum Care in einer Krise steckt, wir unseren Sorgepflichten immer weniger gerecht werden und was wir dagegen tun können, waren Fragen, mit denen sich die Care-Revolution-Gruppe Thüringen während einer dreitätigen Veranstaltungsreihe im Mai 2016 in Erfurt beschäftigte und gleichzeitig auf die derzeitige Care-Krise aufmerksam machen wollte.
Nicos Farm für die Rechte Sorgetragender auf Wanderschaft
Seit der Vereinsgründung im Jahr 2008 führt der Verein Nicos Farm, einer der ersten Kooperationspartner von Care Revolution, regelmäßig Wanderaktionen durch, um auf die Probleme von Eltern mit behinderten Kindern aufmerksam zu machen. Aber auch die prekäre Lebenssituation von pflegenden Angehörigen soll dabei in den Fokus der Öffentlichkeit gelangen.