1. Mai in Freiburg – Care Revolution beim Familienfest

Auch im niedlichen, beschaulichen Tourismus-Hotspot Freiburg gibt es genug Menschen, die in Existenznot sind oder unter permanentem Druck stehen. Denn Überlastung Sorgearbeitender, Niedriglöhne, fehlende Kita- und Tagespflegeplätze oder Mangel an günstigen Wohnungen gibt es auch hier. Am 1.Mai treffen sich die Gruppen und Organisationen, die hierzu Aufklärung, Beratung oder Widerstand organisieren, traditionell beim Maifest des DGB auf dem Stühlinger Kirchplatz. Viele bekannte und immer auch ein paar neue Gesichter, Zeit zum politischen Austausch und privaten Klönschnack. weiterlesen

Care Revolution Freiburg beim gewerkschaftlichen Maifest aktiv

Nachdem in Freiburg wegen Corona in den letzten beiden Jahren das gewerkschaftliche Maifest ausfiel und ausschließlich eine Kundgebung bzw. eine Demonstration stattfand, konnten wir in diesem Jahr wieder Stände aufbauen. Die Care Revolution-Regionalgruppe hatte einen gemeinsamen Stand mit dem Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen, das insbesondere Auseinandersetzungen und Organisierungsversuche in Krankenhäusern unterstützt und in dem wir vertreten sind. Wir verteilten unseren Mai-Flyer, in dem wir in diesem Jahr den Bogen von Care zu Klimakatastrophe und Krieg schlugen. Diesen Zusammenhang hatten wir schon in den letzten Wochen mit unserer Beteiligung an  der Klimastreik-Demo und am Ostermarsch hergestellt. Außerdem präsentierten wir auf Stelltafeln unsere Arbeit zum Thema Altenpflege und allgemein das Konzept der Care Revolution.

Seit langem wieder Ostermarsch in Freiburg

In diesem Jahr gab es in Freiburg den ersten Ostermarsch seit langem in der Stadt selbst, nach dem er zuletzt in Müllheim südlich von Freiburg stattgefunden hatte, wo eine deutsch-französische Einheit stationiert ist. Diesmal wurde sowohl eine Demonstration in der Stadt am Gründonnerstag als auch eine in Müllheim am Ostermontag organisiert. In Freiburg beteiligten sich mindestens 500 Teilnehmer*innen – wenige angesichts des Krieges in der Ukraine, aber auch beachtlich angesichts des medialen Trommelfeuers, dem pazifistische Positionen in den überregionalen und auch den Freiburger Medien ausgesetzt sind.

Die Demo wurde von einem erfreulich breiten Bündnis getragen – neben Friedensgruppen unter anderem DGB und ver.di, Fridays for Future oder Seebrücke. Auch die Freiburger Care Revolution-Gruppe beteiligte sich an der Organisation der Demo und auch der Demo selbst. In einem Redebeitrag und mit Plakaten verdeutlichten wir unsere Positionen: Im Krieg gerät mit dem Schutz des menschlichen Lebens selbst auch die Sorge füreinander unter die Räder. Auch wenn Staaten darauf spekulieren, diesen Krieg zu gewinnen – die Menschen auf dem Schlachtfeld Ukraine sind auf jeden Fall Verlierer*innen. Deshalb fordern wir ein Ende der Invasion, aber auch kriegsverlängernder Maßnahmen wie Waffenlieferungen. Ebenso wenden wir uns gegen die Aufrüstung in Deutschland, wo in Windeseile und ohne gesellschaftliche Debatte 100 Milliarden fürs Militär freigegeben werden, die wir in der Care-Infrastruktur und als Mittel gegen die Klimakatastrophe dringend bräuchten.

Klimastreikdemo in Freiburg am 25.3.22

Am 25.3. nahmen in Freiburg erfreulich viele Menschen in Freiburg an der Klimastreik-Demonstration bei, die Fridays for Future veranstaltete. Die Veranstalter*innen zählten 8.000 Teilnehmer*innen, die Polizei 5.000. Auch diesmal haben wir uns als ‚Platz für Sorge Freiburg‘ wieder mit unserem Banner beteiligt. Wir waren leider nicht viele, großenteils von Care Revolution, aber auch dem Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen, der Grünen Jugend und den Unabhängigen Frauen Freiburg. So gingen wir zwei Stunden durch die Innenstadt und genossen das Wetter und die Solidarität.

Im Vorfeld hatte Care Revolution Freiburg mit einem Flyer, den wir im Arbeitskreis Care – Klima – Revolution entworfen hatten, für den Klimastreik und den Care-Block aus unserer Perspektive Werbung gemacht. Der Tenor: Es ist das kapitalistische Gesellschaftssystem, das mit seiner Orientierung auf Wachstum, Konkurrenz und Kostenminimierung die Ökosysteme und die – insbesondere unentlohnte – Sorgearbeit rücksichtslos übernutzt. Deshalb machen wir uns auf den Weg, etwas Besseres als dieses Gesellschaftssystem zu finden und setzen dabei auf die Zusammenarbeit von Klimagerechtigkeits- und Care-Bewegung.

Wenn ihr im überregionalen Arbeitskreis Care – Klima – Revolution mitarbeiten wollt, schreibt bitte an: care-klima-revolution@riseup.net

 

Care-Block auf Freiburger Klimastreik-Demo

 

Platz für Sorge Freiburg war mit einem Care-Block bei der von Fridays for Future organisierten Klimastreik-Demo am 24.9.21 vertreten. Diese Demonstration war mit ca. 12.000 Teilnehmer*innen ein voller Erfolg. Der Care-Block, der überwiegend durch Aktivist*innen vom Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen und von Care Revolution getragen wurde, war zwar eher klein, aber unsere Botschaft haben wir mit Transparenten, Plakaten und einem eigenen Flyer verbreiten können: Das Leben in einer erhitzten Welt, in der Menschen zunehmend die Lebensgrundlage entzogen wird, macht die Sorge umeinander immer weniger möglich. Eine Gesellschaft, in deren Zentrum eben diese Sorge umeinander steht, wird dagegen mit einer radikalen Senkung der Treibhausgas-Emissionen viel eher vereinbar sein als eine auf Kapitalverwertung, Wachstum und individualisierten Konsum ausgerichtete Ökonomie. Deshalb haben Care- und Klima-Kämpfe letztlich den gleichen gesellschaftlichen Wandel zum Ziel und wir werden versuchen, in Zukunft regelmäßig gemeinsam aufzutreten. Den Flyer von Platz für Sorge Freiburg findet ihr hier.

 

Systemwechsel im Gesundsheitswesen! Kundgebung in Freiburg am 16.06.21

Am 16. Juni 2021 veranstaltete das Freiburger Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen (https://sol-ges.de) eine Kundgebung mit über 100 Teilnehmer_innen anlässlich der Gesundheitsminister_innen-Konferenz an diesem Tag. Auch Care Revolution Freiburg, ohnehin am Gesundheitsnetzwerk beteiligt, und ver.di beteiligten sich an der Aktion. In mehreren Redebeiträgen wurde protestiert gegen ein Gesundheitssystem, das auf die Erzielung von Profiten ausgerichtet ist, gegen immer schlechtere Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung in der Pflege und anderen Berufsgruppen, die eine gute Behandlung der Kranken und Pflegebedürftigen unmöglich machen. Ein Systemwechsel im Gesundheitssystem wurde gefordert, um das Gesundheitswesen nicht mehr am Ziel der Profite auszurichten, sondern an den Bedürfnissen der Kranken und an guten Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.

1. Mai in Freiburg – großer Care-Block: Platz für Sorge jetzt!

Der 1.Mai war verregnet, wie das in Freiburg seit ein paar Jahren üblich ist. Und das traditionelle Maifest des DGB wurde wegen Corona ohnehin abgesagt. Unter diesen Umständen waren die ca. 1.000 Demonstrierenden gar keine kleine Zahl. Von diesen bildeten circa 100 Leute den Platz für Sorge-Block. Mit Plakaten und Transparenten gut sichtbar waren unter anderen der Feministische&Frauen*streik (auch besonders gut hörbar), Care Revolution, die Linke, das Geburtshaus Freiburg, Courage und das Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen. Damit die Gruppen jeweils ausdrücken konnten, was ihnen am Herzen und im Magen liegt, und wir trotzdem als Block wirken, einigten wir uns neben einem Fronttransparent darauf, dass den eigenen Slogans das Platz für Sorge-Logo hinzugefügt wird.

Dass Platz für Sorge vom DGB durchaus ernst genommen werden, zeigt auch, dass wir die Zwischenkundgebung der Demo mit einem Redebeitrag gestalten konnten. Hieraus ein Ausschnitt: „Ob entlohnt oder unentlohnt, allzu häufig ist die Arbeitsbelastung zu hoch, das Auskommen nicht gesichert und die Zeit reicht nicht, um denen, für die die Sorgearbeitenden verantwortlich sind, wirklich gerecht zu werden. Statt Entlastung gibt es dann Durchhalteparolen, Applaus oder verbale Streicheleinheiten, aber ansonsten heißt es: Ihr tragt doch Verantwortung, tragt sie gefälligst weiter, auch unter beschissenen Bedingungen.

Ja, Sorgearbeitende tragen Verantwortung. Weil die Arbeit in Familien und Einrichtungen so bedeutsam und verantwortungsvoll ist, weil sie für die, die Unterstützung benötigen, so wichtig ist, braucht Sorgearbeit gute Bedingungen. Und hier ist es bei der Sorgearbeit, egal ob entlohnt oder unentlohnt, wie in Fabriken, Banken oder Bahnlinien. Geschenkt bekommen wir nichts. Wir müssen uns erkämpfen, was wir brauchen: Zeit, Geld und Unterstützung. Es reicht nicht, nützlich und lieb zu sein.“

Noch ein nettes Detail am Rande: In Freiburg gehört zum 1.Mai ein ökumenischer Gottesdienst dazu. Hier hielt ein Mitarbeiter der Arbeitnehmer*innenseelsorge die Predigt; in der anschließenden Kollekte wurde dann für Platz für Sorge gesammelt. Das Geld fließt in die kommenden Aktionen.

 

Care-Rat in Freiburg hat sich neu gegründet

Am 13.4. 21 haben sich auf Einladung der Freiburger Gemeinderatsfraktion „Stadt für Alle“ und Care Revolution Freiburg  Care-Aktive aus unterschiedlichen Initiativen und 4 Stadträt*innen zu einer ersten Sitzung des neu gegründeten Care-Rats Freiburg getroffen.

Die Aufgabe eines solchen Care-Rats soll es sein, kommunale Probleme im Care-Bereich (Gesundheit, Pflege, Kinderbetreuung, Soziale Arbeit etc.) aufzunehmen, Lösungsansätze zu entwickeln und politische Initiativen im Gemeinderat und von sozialen Bewegungen zur Verbesserung der jeweiligen Situation voranzubringen.

Während ein erster Care-Rat in Freiburg im Zeitraum 2017 bis 2019 anderthalb Jahre regelmäßig mit Gruppen aus den sozialen Bewegungen getagt hat, soll die Neugründung des Care-Rats in Zusammenarbeit von engagierten Stadträt*innen und Initiativen der sozialen Bewegungen erfolgen. Dies ermöglicht eine breitere Wahrnehmung von Care-Themen in der Stadt. Auch sind Lösungsansätze bei Missständen durch ein abgestimmtes Vorgehen eher durchzusetzen.

Kundgebung auf dem „Platz der Sorge“ in Freiburg

In einer von vielen Sprecher*innen getragenen Kundgebung benannte das Bündnis „Platz für Sorge“ anlässlich des Internationalen Frauenkampftags den zentralen in der Altstadt gelegenen Rathausplatz in „Platz der Sorge“ um. Parallel fanden ähnliche Aktionen in anderen Städten statt. „Platz für Sorge“ ist in Freiburg ein breites Bündnis von 45 Initiativen. Dies ist für die hiesigen Verhältnisse eine große Zahl, die in ihrer Unterschiedlichkeit verschiedene Care-Bereiche und politische Spektren umfasst. Beteiligt daran sind viele feministische und Frauengruppen ebenso wie Care Revolution oder der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit, das Netzwerk solidarisches Gesundheitswesen oder die Initiative Faire Pflege. Auch die drei Gruppierungen, die die Gemeinderatsfraktion „Eine Stadt für Alle“ tragen, die Partei die Linke und die Grüne Jugend sind dabei. Wichtig auch, das Gruppen aus der Solidarität mit Geflüchteten wie Solidarity City und die Aktion Bleiberecht ebenso beteiligt sind wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion aus der Klimabewegung. Aber auch Initiativen wie das Netzwerk PflegeBegleitung oder die Außerstationäre Krisenbegleitung sind Teil dieses Bündnisses. So kommen hier Initiativen, die sich bei Sorgeaufgaben gegenseitig unterstützen, mit solchen zusammen, die für bessere Rahmenbedingungen eintreten.

Weil wir ein umfangreiches Programm aufgestellt hatten, waren wir froh, dass der Tag kühl, aber sonnig wurde. So fanden die 150-200 Teilnehmer*innen an der Kundgebung trotz des gebotenen Abstands immer ein gemütliches Plätzchen.

Zu Beginn weihten wir den Platz der Sorge im Rahmen einer Einweihungsrede_Platz_fuer_Sorge_Freiburg ein, die die Beweggründe und die Aufruf_PfS_web des Bündnisses darstellte. Dazu gehörte auch die Enthüllung des Platzschildes. Anschließend demonstrierte eine kleine Performance, wie Sorgearbeitende ihre wichtige Arbeit leisten – weitgehend unsichtbar und von unnötigen Lasten behindert. Im Laufe der Performance befreiten sie sich aus der Unsichtbarkeit und von den Lasten und feierten gemeinsam mit denen, für die sie sorgten; dies waren Corona-gemäß ausgestopfte menschengroße Puppen.

Den Hauptteil der Kundgebung machten dann die Beiträge und Gesprächsrunden aus, in denen Menschen von ihrem Sorgealltag und ihrem Streben nach Veränderung berichteten. Dabei achteten wir anlässlich des 8.März darauf, dass fast ausschließlich Frauen sprachen, die auch den Großteil der Sorgearbeit tragen: Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, wovon eines körperlich behindert ist, beschrieb ihren Alltag. Gewerkschaftliche Aktivistinnen aus der Uniklinik stellten Belastungen und Kämpfe des Personals dar. Teilnehmerinnen eines Selbsthilfe-Gesprächskreises pflegender Angehöriger schilderten, wie sie sich in ihrer schwierigen Situation gegenseitig unterstützen. Eine Medizinerin stellte die Initiative für ein solidarisches Stadtteilgesundheitszentrum vor. Frauen aus der Initiative „Geburtswohnung Kuckucksnest“ beschrieben, wie sie Schwangeren die Möglichkeit zu einer selbstbestimmten Hausgeburt auch dann ermöglichen, wenn deren Wohnverhältnisse die Geburt in der eigenen Wohnung nicht zulassen. Ein Gewerkschaftssekretär rief zu einer Kundgebung gegen die Caritas auf, die mit ihrem Veto verhindert, dass ein für alle Beschäftigten in der Altenpflege gültiger Tarifvertrag eingerichtet wird. Und zum Abschluss steuerten Schülerinnen von Fridays for Future einen Poetry Slam bei. Dies war uns ein besonderes Anliegen, weil wir Sorge weiter fassen wollen als allein das Kümmern von Menschen umeinander. Es gehört auch dazu, dafür Sorge zu tragen, dass die allgemeinen Bedingungen menschlichen Lebens erhalten bleiben. Wichtig ist uns zudem, dass Gruppen von Menschen wie Geflüchtete nicht von den Rechten, die in Deutschland erkämpft wurden, ausgeschlossen werden. Deshalb passte es gut, dass Solidarity City Freiburg einen Newsletter zum Thema „Platz für Sorge“ verteilte.

Radio-Interview von Radio-Dreyeckland zur Kampagne „Platz für Sorge“

In Vorbereitung der Kundgebung auf dem Platz der Sorge hat Sön vom feministische Laradio mit Frauke Linne vom feministischen Streik Freiburg, Susanne Schlatter von den Unabhängigen Frauen Freiburgs und Gabriele Winker von Care Revolution Freiburg diskutiert. Diese Diskussion könnt ihr hier hören. Dies Sendung wurde am Morgen des Internationalen Frauenkampftags ausgestrahlt.

Freiburger Aufruf „Platz für Sorge“
von über 45 Initiativen unterstützt

In Freiburg unterstützen bereits 45 Initiativen den Freiburger Aufruf „Platz für Sorge“. Es gibt regelmäßige Online-Treffen. Dort arbeiten feministische Gruppen zusammen mit Solidarity City und anderen Initiativen, die für das Bleiberecht und humane Lebensbedingungen von geflüchteten Menschen eintreten. Gleichzeitig sind auch Fridays for Future und Extinction Rebellion beteiligt, da gute Rahmenbedingungen für gelingende Sorgebeziehungen auch Ökosysteme und Stoffkreisläufe erfordern, die nicht vollständig zerstört sind. Aber auch die seit Jahren bereits bestehenden Bündnisse in der Stadt sind aktiv dabei wie die Initiative Faire Pflege, das Netzwerk für ein solidarisches Gesundheitswesen oder das Bündnis für Familie. Auch der Ortsverband von ver.di unterstützt den Aufruf.

Derzeit stehen die Vorbereitungen für den 8. März im Fokus. Wir wollen einen Platz als „Platz der Sorge“ umbenennen und dort all denjenigen Raum zu geben, die umfangreiche Sorgeaufgaben wahrnehmen oder hohen Sorgebedarf haben. So werden auf diesem Platz beispielsweise pflegenden Angehörige, Eltern mit behinderten Kindern oder Alleinerziehende über ihre herausfordernde Alltagsorganisation berichten und deutlich machen, welche staatliche Unterstützung sie benötigen. Geflüchtete werden auf die unhaltbaren Zustände in den Erstaufnahmelagern verweisen. Sowohl Aktive, die für eine Poliklinik streiten, als auch Care-Beschäftigte aus den Krankenhäusern werden ihre nächsten politischen Schritte darstellen. Gleichzeitig werden Klimaaktivist*innen mit Nachdruck darauf hinweisen, vor welch großen Herausforderungen wir stehen. Deutlich soll werden, was jetzt zu tun ist, damit in Zukunft alle gut leben können.

Freiburger Beitrag zum bundesweiten Aktionstag für ein solidarisches Gesundheitswesen

Am Mittwoch, den 17.6., rief ein vom Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen organisiertes Bündnis anlässlich der ursprünglich geplanten Gesundheitsminister_innenkonferenz in Freiburg zu einer Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge und einer Menschenkette durch die Innenstadt zum Rathaus auf. Dabei waren unter anderem auch ver.di, das Teamdelegiertentreffen der Uniklinik und Care Revolution Freiburg. Knapp 400 Menschen kamen zusammen und trugen unter dem Motto „Aufstehen statt klatschen – gemeinsam für ein solidarisches Gesundheitswesen“, ihre Forderungen auf die Straße. Eindrücke von der Veranstaltung bekommt ihr hier in einem Interview mit dem Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen, hier in einem Beitrag des Südwestrundfunks und hier bei TV Baden Süd.

Auf der Auftaktkundgebung sprachen Vertreterinnen des Netzwerks Solidarisches Gesundheitswesen und des Teamdelegiertentreffens der Uniklinikums-Beschäftigten. Im Zentrum stand dabei die Forderung nach grundlegenden Veränderungen im Gesundheitssystem, wie zum Beispiel die Abschaffung der Fallpauschalen. „Wir wollen eine Versorgung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert, nicht an Konzerngewinnen und Sparzwang. Und wir wollen demokratisch darüber entscheiden, wie unsere Gesundheitsversorgung aussieht“, so die Vertreterin des Netzwerks in ihrer Rede. Das passte gut zu den Care Revolution-Plakaten, auf denen unter anderem stand: „Geld für Pflegende statt für Aktionäre – Care Revolution jetzt!“

Ursprünglich war an diesem Tag eine zentrale Kundgebung in Berlin als Ort der Gesundheitsminister_innenkonferenz geplant. Weil diese ausfiel, fanden in etlichen Städten im Bundesgebiet Kundgebungen und andere Aktionen statt. Einen Eindruck vermittelt dieser Livestream, in dem zusammengestellt ist, was in verschiedenen Städten passiert ist. Auch aus Freiburg gibt es nochmals Eindrücke zu sehen:

Dabei umfasst das Video noch gar nicht alle Städte, in denen es Aktionen gab. In Baden-Württemberg waren Menschen in Sigmaringen,  Tübingen und Ulm auf der Straße, um auf die Notwendigkeit eines Wandels im Gesundheitssystem aufmerksam zu machen.

Zum Abschluss noch ein Blick über die Grenze: In Frankreich gab es am Tag zuvor, dem 16.6., in vielen Städten Demonstrationen von  Gesundheitsarbeiter_innen. Einen Einblick mit Links zu vielen Städten gibt es bei labournet.

Unterm Strich: Die Kundgebung ein Freiburg war aus Sicht von Care Revolution Freiburg richtig gelungen und ermutigend. Auch die Verbindung zu Aktiven in anderen Städten tat gut. Dabei ist uns klar, dass viele weitere und größere Schritte nötig sind, um gegen Ökonomisierung und Privatisierung in Altenpflege und Gesundheitsbereich anzukommen. Wir gehen sie – auch im Netzwerk Solidarisches Gesundheitswesen, in dem Leute aus unserer Gruppe fest mitarbeiten.

1. Mai vor dem Freiburger Münster

 

 

 

Schon seit Jahren begehen wir vom Netzwerk Care Revolution in Freiburg und auch an anderen Orten den 1. Mai als Tag auch der unsichtbaren Arbeit. Fragten uns in den ersten zwei Jahren die Gewerkschaftskolleg_innen noch, was wir damit meinen und weshalb uns die unentlohnte Arbeit in Familien und im Ehrenamt so wichtig ist, so wurden wir in den letzten Jahren mit einem Care-Block auf der Demonstration und mit unserem Care Revolution-Stand zum festen Bestandteil des 1. Mai-Fests draußen auf einem begrünten Platz. Dieses Jahr war dieser 1. Mai vom Gewerkschaftsbund DGB wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.

Uns schien es aber gerade jetzt besonders wichtig, auf die Notwendigkeit des Ausbaus einer solidarischen und nachhaltigen Care-Ökonomie auch in der Öffentlichkeit, mag sie noch so klein sein, hinzuweisen. Deswegen haben wir eine kleine Versammlung mit unseren Plakaten angemeldet.

Diese Versammlung wurde unter der Auflage, den Abstand von 1,5 m zueinander und gegenüber Passant_innen einzuhalten und Mund-/Nasenschutz zu tragen, genehmigt. So standen wir vor dem Freiburger Münster mit unseren Plakaten mit Sprüchen wie etwa „Bedürfnisse statt Profit“ oder „Solidarität statt Konkurrenz – Care Revolution jetzt“. Auch konnten wir mit einer Greifzange, um den Abstand einzuhalten, unsere Flugblätter verteilen und auf Abstand auch einige Gespräche führen.

Es hat enorm gut getan, den Raum der Videokonferenzen zumindest an diesem Tag zu überschreiten und wieder in der Öffentlichkeit unseren Platz einzunehmen. Es hat auch gut getan, Zuspruch von anderen Menschen zu erfahren, mit denen wir, sobald die Kontakteinschränkungen aufgehoben sind, wieder gemeinsam demonstrieren werden.

8. März – Frauenkampftag in Freiburg

Wie in jedem Jahr haben auch 2019 zwei Bündnisse in Freiburg Aktivitäten zum 8. März organisiert. Care Revolution nahm sowohl vormittags und mittags mit einem Stand auf dem Rathausplatz teil wie auch abends an der Demo. Alles also wie immer und doch anders: Der 8. März war diesmal von Feministinnen bundesweit zum Frauenstreiktag erklärt worden, um nachdrücklicher auf die Überlastung von Frauen* durch Reproduktions- und Lohnarbeit und die miese Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen. Dies führte zumindest zu viel größerem Engagement und mehr Beteiligung an den Aktionen. So beteiligten sich junge und alte Frauen* vor dem Rathaus an dem bundesweiten Sitzstreik 5 vor 12. Auch die Demonstration war mit 1500 bis 2000 Teilnehmenden doppelt so groß wie im letzten Jahr und machte richtig viel Spaß.

Care Revolution predigte am 3. Adventssonntag in Freiburg

Auf Einladung der Katholischen Kirchengemeinde Freiburg Südwest war Care Revolution Freiburg eingeladen in der Reihe „Wie kommt Heil in die Welt?“ zu sprechen. Gabriele Winker gab an Stelle der Predigt einen Impuls im Gottesdienst zum 3. Advent. Sie verdeutlichte, dass neben der täglichen Sorge und Hilfe für bedürftige Personen es auch Menschen bedarf, die sich aktiv dafür einsetzen, dass nicht weiter wirtschaftliches und auch staatliches Handeln viele Menschen abwertet, kränkt, sie aus unserer Gemeinschaft ausschließt, indem Hilfe verweigert wird. Dazu zitierte sie Papst Franziskus aus seinem apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium: „Diese Wirtschaft tötet.“ „Die Würde jedes Menschen und das Gemeinwohl sind Fragen, die die gesamte Wirtschaft strukturieren müssten“.

Nach dem Gottesdienst tauschten sich zehn Personen aus der Gemeinde mit vier Vertreter_innen von Care Revolution Freiburg sehr ausführlich aus. Wir waren uns einig, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Freiburg sich zu einer Stadt entwickelt, die sich für die existenzielle Absicherung aller Menschen einsetzt, ohne sie vorher nach ihrer Leistungsfähigkeit zu bewerten. Auch stimmten wir überein, dass wir uns für eine qualitativ hochwertige soziale Infrastruktur einsetzen müssen, in der alle Bedürftigen entsprechend ihren Wünschen Unterstützung erhalten von Beschäftigten, die unter guten Arbeitsbedingungen tätig sein können.

1. Mai in Freiburg

Freiburg-1-maiZum fünften Mal beteiligte sich Care Revolution Freiburg an der Maidemonstration und dem anschließenden Fest im Park. Wir hatten eine Menge spannende Gespräche mit Menschen, die mit uns ihre Erfahrungen aus der bundesdeutschen Care-Wüste  teilten. Inbesondere haben wir den Care-Rat Freiburg vorgestellt, den wir gemeinsam mit anderen Gruppen und Einzelpersonen tragen. Mehr zum Care-Rat findet ihr hier.

Care Revolution Freiburg am 8. März aktiv

P1040040Wie in den Vorjahren beteiligte sich Care Revolution Freiburg auch in diesem Jahr wieder an den Veranstaltungen zum Internationalen Frauenkampftag. Klar: Care ist kein Frauenthema, sondern eines, das alle Menschen betrifft. Jedoch sind Sorgearbeiten und ihre Verteilung massiv durch Geschlechterstereotypen und geschlechtliche Arbeitsteilung geprägt, und dies regelmäßig zu Lasten von Frauen. Dies wollen wir ändern, und deswegen ist es unserer Gruppe wichtig, am 8. März dabei zu sein. Unser Flugblatt findet ihr hier.

Demo_8März2Vormittags und mittags waren wir auf dem Platz vor dem Rathaus mit einem Stand vertreten. Am Abend gab es dann die Demonstration durch die Innenstadt. Diese war in diesem Jahr mit ca. 800 Teilnehmer_innen noch ein wenig größer als in den Jahren zuvor und auch das Thema Care war deutlich präsenter als in den letzten Jahren. Die Demo war laut, lebhaft und rundum gut!

1.200 Menschen demonstrieren in Freiburg für mehr Pflegepersonal

Foto: Radio Dreyeckland
Foto: Radio Dreyeckland

Im Rahmen der Tarifkampagne für mehr Personal in den Krankenhäusern gab es nun auch in Freiburg den ersten Streiktag. Im November verhinderten die Uniklinken in Baden-Württemberg, zu denen auch die Uniklinik Freiburg zählt, den Streik noch mit juristischen Mitteln. Am 14.12.17 jedoch streikten 500 Beschäftigte, nachdem erneute Verhandlungen gescheitert waren. Das Angebot der Arbeitgeber: 100 Stellen, die sich die vier Unikliniken des Landes teilen sollen.

Die Demo von Beschäftigten und potenziellen Patient_innen mit ca. 1200 Teilnehmenden endete in einer Kundgebung, die das Bündnis „Entlastung jetzt – Südbaden für mehr Personal im Krankenhaus“ organisiert hatte. An diesem Bündnis, das den Arbeitskampf der Beschäftigten auch aus der Position potentieller Patient_innen unterstützt, ist auch Care Revolution Freiburg beteiligt.

Care-Rat Freiburg konstituiert sich

Am 16.10.17 hat sich der Care-Rat Freiburg zum ersten Mal getroffen. Die ca. 20 Anwesenden waren sich einig, dass es in der Stadt ein ständiges Gremium braucht, das Care-Probleme angeht. Der neu geschaffene Rat, der für alle Interessierten offen ist, soll zu wechselnden Themen der Sorge recherchieren, Vorschläge und Forderungen entwickeln und Missstände skandalisieren.

Dabei ist uns wichtig, dass Sorgearbeitende oder auf Care Angewiesen sowie politisch Aktive gehört und in die Diskussionen einbezogen werden.

Ergebnis der ersten Sitzung ist, dass sich der Care-Rat mit der Situation der Altenpflege beschäftigen wird.

Die Idee eines solchen Care-Rats wurde von Care Revolution Freiburg entwickelt und auf der Aktionskonferenz „Sorge ins Zentrum – Care Revolution als Perspektive“ vorgestellt und diskutiert. Dabei sprachen sich die 120 Anwesenden dafür aus, einen entsprechenden Versuch zu starten.

Die nächste Sitzung, auf der wir erste Erfahrungsberichte und Rechercheergebnisse zum Thema Altenpflege hören, wird am 23.11.17 im Südwind, Lorettostr. 42, um 18 Uhr stattfinden.

Demo in Freiburg für mehr Personal im Krankenhaus

P1030812Am 21. September demonstrierten ca. 700 Menschen in Freiburg lautstark und entschlossen für mehr Personal in der Pflege im Krankenhaus. Personaleinsparungen in den Krankenhäusern haben seit langem zu unzumutbaren Arbeitsbedingungen geführt und machen eine angemessene Krankenpflege unmöglich. Deshalb wird gefordert, eine bessere Personalausstattung für die Kliniken festzuschreiben, per Tarifvertrag und per Gesetz.

Die Demonstration setzt auch ein Zeichen für die am 27. Oktober beginnenden Tarifverhandlungen zwischen ver.di und den vier Unikliniken in Baden-Württemberg.

Aufgerufen wurde vom Bündnis „Entlastung jetzt – Südbaden für mehr Personal im Krankenhaus“, an dem auch Care Revolution Freiburg beteiligt ist.

Freiburger Aktionskonferenz initiiert den Aufbau eines Care-Rats

solidaritätAuf der Freiburger Aktionskonferenz „Sorge ins Zentrum – Care Revolution als Perspektive“, die am 20. Mai 2017 an der Universität stattfand, waren sich die 120 Teilnehmenden einig, dass die Rahmenbedingungen für Sorgearbeitende grundlegend verbessert und demokratisiert werden müssen. Die Aktionskonferenz wurde von Care Revolution Freiburg veranstaltet und von 33 Initiativen und Organisationen aus Freiburg und der Region unterstützt. .

Nach einer Einführung von Gabriele Winker, aktiv bei Care Revolution Freiburg, diskutierten die Teilnehmenden in sechs Workshops intensiv über Probleme und Handlungsperspektiven. Themen waren: Selbstsorge, Leben mit Kindern, Krankenhäuser, Pflege und Assistenz, Soziale Arbeit sowie Politisierung von Care. Die Teilnehmenden spiegelten das gesamte Spektrum der Care-Bewegung wider: Pflegende Angehörige ebenso wie Personalrät_innen aus den Kliniken, Aktive aus feministischen und linken Gruppen ebenso wie in der Kirche Engagierte, Studierende ebenso wie Berufstätige. Wir freuen uns über die positive Resonanz, die wir erhalten haben. Den Teilnehmenden gefielen vor allem die offene Atmosphäre, die interessanten inhaltlichen Inputs und der Austausch untereinander.

Einigkeit bestand, dass zum Beispiel für eine humane Pflege oder eine gute Kita-Betreuung deutlich mehr Ressourcen und Zeit zur Verfügung gestellt werden müssen. Auch ein ganz konkretes Vorhaben ist Ergebnis der Aktionskonferenz: Aus dem Kreis der Teilnehmenden bildete sich eine Gruppe zum Aufbau eines Care-Rats, an dem alle Interessierten teilnehmen können. Dieser soll Care-Beschäftigten sowie Menschen in familiären und ehrenamtlichen Sorgebeziehungen Raum geben, Missstände und Notlagen zu schildern. Der Care-Rat wird Lösungswege, Forderungen und Handlungsoptionen entwickeln. Diese können sich zum Beispiel an den Gemeinderat richten oder die Beteiligten setzen die Ideen gleich selbst um.

 

Care Revolution Freiburg am 8. März aktiv

8Maerz-Freiburg1Dieses Jahr konnten wir am 8. März tagsüber an den Ständen und auf der abendlichen Demo zur Freiburger Aktionskonferenz „Sorge ins Zentrum – Care Revolution als Perspektive“ einladen. Dies stieß auf große und positive Resonanz.

Inhaltlich diskutierten wir eine Care-Agenda für Freiburg, die Ihr hier lesen könnt. Wenn Ihr Ergänzungen, Veränderungsvorschläge oder andere Anmerkungen habt, freuen wir uns darüber unter care-revolution-freiburg@riseup.net.

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Freiburger Aktionskonferenz Care Revolution am 20.5.17

Plakat_Care_Aktionskonferenz_FreiburgAufruf an alle im Südwesten Deutschlands, sich Samstag, den 20. Mai 17, freizuhalten. An diesem Tag findet von 12 bis 18 Uhr in der Universität Freiburg (KG I, HS 1010) die Freiburger Aktionskonferenz unter dem Titel „Sorge ins Zentrum – Care Revolution als Perspektive“ statt.

Neben Diskussionen im Plenum gibt es Möglichkeiten zum Austausch in sechs Workshops zu folgenden Themen:

  • Workshop 1: Wo bleibe ich? Zeit für Selbstsorge
  • Workshop 2: Gut leben und arbeiten mit Kindern
  • Workshop 3: Umkämpfte Gesundheit – für menschenwürdige Medizin und Pflege im Krankenhaus
  • Workshop 4: Recht auf gute Pflege und Assistenz
  • Workshop 5: Soziale Arbeit zwischen Verantwortung und Widerstand
  • Workshop 6: Gemeinsame Aktivitäten zur Politisierung von Care – Aktionen und Strategien
  • weiterlesen

    Es geht ums Ganze! AKS Freiburg und Care Revolution Freiburg im Gespräch

    Werkstattgespräch zu Bedeutung von Care Revolution für die Soziale Arbeit mit einem Input von Care Revolution Freiburg

    Neoliberale Konzepte der Kostensenkung durch Flexibilisierung und Selbstoptimierung finden auch in der Sozialen Arbeit einen immer größeren Resonanzboden. In diesem Zusammenhang stehen Fachkräfte vor der Anforderung, Menschen fit zu machen, damit sie auch unter unzumutbaren oder unerträglichen Bedingungen (wieder) funktionieren. Sie geraten in den Widerspruch, einerseits   Menschen helfen zu wollen, andererseits die belastenden Verhältnisse nicht weiter stützen zu wollen. Care Revolution will die Bedingungen, unter denen bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit geleistet werden, grundlegend verändern: Für mehr Zeit und Mittel, sich umeinander zu kümmern, für bessere soziale Infrastruktur, für ein solidarisches Miteinander.

    • Was ist das Neue an dem Konzept der Care Revolution?
    • Welche Impulse kann Care Revolution der Sozialen Arbeit geben?
    • Welche Handlungsmöglichkeiten bestehen auf kommunaler Ebene?

    Das Werkstattgespräch findet am Dienstag, den 3. Mai 2016 in der Katholischen Hochschule Freiburg (Karlstraße 38) um 20 Uhr im Haus 1, Raum 1207 statt.

    8. März: Care Revolution Freiburg mischt sich doppelt ein

    Care Revolution Freiburg beteiligt sich dieses Jahr sowohl an der feministischen Bündnisdemonstration zum Internationalen Frauen*kampftag als auch an den Ständen der Frauengruppen und -verbänden auf dem Rathausplatz.

    Am Stand werden die Besucher_innen gefragt, was sie gerne weniger hätten (bspw. Stress, Erwerbsarbeit, finanzielle Unsicherheit) und für was sie mehr Zeit benötigen (bspw. Muße, gemeinsames Lernen, unbeschwerte Zeit mit Kindern). Auf einem Wäscheständer sammeln die Care-Aktivist_innen dann Vorschläge, wie das zu realisieren ist, u.a. durch Schritte im Sinne der Care Revolution.

    Das Flugblatt des Netzwerks Care Revolution Freiburg, das sowohl am Stand als auch auf der Demonstration verteilt wird, ist hier zu finden.

    Die Informationsstände finden von 11 bis 15 Uhr auf dem Rathausplatz statt. Die Demonstration beginnt um 18 Uhr am Platz der alten Synagoge.

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    1. Mai 2015 in Freiburg

    Das Maifest des Freiburger DGB, das bei Sonnenschein auf einem grünen Platz in der Nähe des Hauptbahnhofs stattgefunden hätte, verzog sich wegen Dauerregen unter die Strassenbahnbrücke. Das klingt ungemütlich, war aber improvisiert, kuschelig und nett. Unser Eindruck war, dass die mehreren hundert Festteilnehmer_innen größtenteils Spaß hatten. Den hatten wir auch an unserem Stand, obwohl leider ein kleines Grüppchen. Neben unseren Flugblättern und einer Unterschriftenliste zur Unterstützung des SuE-Streiks boten wir folgende Mitmachaktion an: Die Standbesucher_innen konnten auf einer Liste ankreuzen oder sie ergänzen, von welchen Anforderungen und Zumutungen es gegenwärtig in ihrem Leben zu viel gibt. Auf einer zweiten Liste ging es darum, was ihnen fehlt. Interessante Anregung einer Frau: Ein Stadtteilzentrum für alle Altersgruppen. An einen Wäscheständer schließlich konnten Leute Vorschläge anheften, wie wir denn vom bedrückenden Ist-Zustand zum guten Leben kommen könnten.
    Auf diese Weise gab es etliche gute Gespräche, und wir kamen auch mit einigen Organisator_innen anderer Stände ins Schwätzen, mit Verabredungen, sich zu treffen und auszutauschen – von Katholischen Arbeitnehmer_innen bis zum alevitischen Kulturverein.

    Tag der unsichtbaren Arbeit am 1. Mai 2014 in Freiburg

    Bei der 1. Mai-Demonstration des DGB liefen einige Care Aktivist_innen mit, die mit Transparenten den „Tag der unsichtbaren Arbeit“ begingen. Damit wurde endlich einmal auf einer Gewerkschaftsdemonstration sichtbar, dass Lohnarbeitende und unbezahlt Sorgearbeitende unter der Prägung dieser Arbeiten durch die kapitalistische Produktionsweise leiden – und sich wehren. Diese Aktion war spontan von Teilnehmenden an der Aktionskonferenz Care Revolution im März und im AK Care der Unabhängigen Frauen Freiburg organisiert worden (und nach dem Motto: Jede_r bringt noch jemand mit).

    In Freiburg gründet sich gegenwärtig ein lokales Netzwerk Care Revolution.

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