1. März 2023 – Equal Care Day in Leipzig

Nach längerer Pause kamen neue und alte Care-Revoluzzer*innen zusammen und nahmen die Arbeit als Regionalgruppe wieder auf. Den Equal Care Day nutzten wir, um mit frischen Wind Care-Arbeit in Leipzig in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen: Wir hingen Wäscheleinen mit Forderungen, Statistiken zu Care-Arbeit und Zitate von Feminist*innen auf – dekoriert mit Putzhandschuhen, Windeln, Lappen und Klobürsten. weiterlesen

Für Sorge – Feministische Bildungswoche in Leipzig

Vom 29. Februar bis zum 08. März 2020 hat das Care-Team des Konzeptwerks Neue Ökonomie Leipzig in Kooperation mit zahlreichen lokalen und überregionalen Organisationen und Einzelpersonen eine feministische Bildungswoche für eine andere Wirtschaft veranstaltet. Zum Abschluss ging die Bildungswoche in den feministischen Streik- und Kampftag über, anlässlich dessen viele Menschen laut und zahlreich auf die Straße gingen. In den darauf folgenden Tagen überschlugen sich die Nachrichten zum Corona-Virus. Damit änderte sich das soziale und politische Leben drastisch.

Durch die weltweit verheerend schnelle Ausbreitung von Covid-19 und dessen lebensbedrohliche Auswirkungen auf sogenannte Risikogruppen spitzen sich die Konsequenzen eines in Deutschland und global seit Jahren kaputt-gesparten Gesundheitssystems akut zu. Verstärkt durch die Pandemie werden sowohl prekäre und arme Lebens- und Einkommensverhältnisse als auch die ungleiche Verteilung aller bezahlten und unbezahlten Sorgetätigkeiten entlang von Klasse, Geschlecht und Herkunft deutlicher denn je sichtbar. Ungleichheiten im Zugang zu medizinischer Gesundheitsversorgung je nach sozialem und rechtlichem Status werden ebenfalls aktuell mehr in Medien und Gesellschaft thematisiert.

Doch diese Themen sind schon lange akut: Seit Jahren kämpfen Pfleger*innen für mehr Personal im Krankenhaus, pflegende Angehörige streiten für eine bessere Versorgung im Privathaushalt und Frauen für eine Umverteilung und Aufwertung von Care-Arbeiten (Sorgearbeit). Deutschlandweite Initiativen setzen sich teilweise seit mehreren Jahrzehnten für angemessene Gesundheitsversorgung und Existenzsicherung für alle Menschen unabhängig ihres Aufenthaltsstatus ein.

All diese Themen, Kämpfe und Forderungen spiegelten sich auch im Programm der feministischen Bildungswoche wieder. Wir wollen uns deshalb an dieser Stelle die Zeit nehmen um darauf zurückzublicken, was während der Bildungswoche passiert ist und was wir erlebt haben. Nicht zuletzt, da viele der Referent*innen und Teilnehmer*innen wichtige Akteur*innen sind für einen Wandeln hin zu einem besseren Gesundheitssystem, gerechteren Care-Verhältnissen und zu einer sozial-ökologischen Wirtschaft – denn das ist in Zeiten der Corona-Pandemie dringender denn je.

Die feministische Bildungswoche hatte zum Ziel Care als politisches Thema im Leipziger Raum sichtbarer zu machen und Akteur*innen aus Care-Bewegungen zu vernetzen. Dafür boten wir zahlreiche Veranstaltungen in 7 Tagen an 3 verschiedenen Orten an. weiterlesen

Diskussionveranstaltung über eine feministische Care-Wirtschaft

Diese Diskussionsveranstaltung findet anlässlich des Equal Care Day statt. Zum Thema „Sorge-Arbeit braucht eine andere Wirtschaft: feministisch, fair und für alle!“ diskutieren das feministische Streikbündnis Leipzig, das Netzwerk Care Revolution, Medinetz Leipzig, CABL e.V., Buurtzong Connewitz, Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften, Genderkompetenz Zentrum Sachsen, Queeres Netzwerk Sachsen und Akteur_innen von Ver.di.

Kinderbetreuung und Dolmetschen in deutscher und englischer Sprache wird angeboten.

Die Veranstaltung ist Teil der „Für Sorge! Feministischen Bildungswoche für eine andere Wirtschaft (29.02. bis 08.03.20)- Das komplette Programm findet ihr hier.

Veranstaltet vom Konzeptwerk  Neue Ökonomie

MitMachKonferenz in Leipzig

 

DSC00967Vom 17. – 19. November 2017 fand in der Nachbarschaftsschule Leipzig die MitMachKonferenz „Für den Wandel sorgen“ statt. Im Laufe des Wochenendes nahmen etwa 200 Menschen teil, darunter 21 Kinder. Eine Gesamtdokumentation findet ihr hier.

Die MitMachKonferenz hatte die drei inhaltlichen Schwerpunkte „Austausch und Vernetzung“, „Postwachstum und Sorgearbeit“ und „Alternativen“.

Beim Schwerpunkt „Austausch und Vernetzung“ ging es darum, Menschen  mit ihren Alltagserfahrungen aus dem bezahlten und unbezahlten Sorgebereich zu Wort kommen zu lassen. Die Möglichkeit dazu gab es nicht nur in vielen Workshops, sondern auch in einem moderierten Erfahrungsaustausch am Samstag Nachmittag und im Café, in dem im Laufe des Wochenendes viele Gespräche in  gemütlicher Atmosphäre geführt wurden. Ziel der Verknüpfung der Themen Postwachstum und Sorgearbeit war es zu zeigen, wo sich die entsprechenden Konzepte und Bewegungen überschneiden und zusammenarbeiten können, aber auch, wo sie sich ergänzen und voneinander lernen können. Dazu gab es ein Podium mit Vertreter*innen sowohl aus der Sorgearbeits- als auch aus der Postwachstums-Bewegung und viele Workshops, die sich mit der Verknüpfung der Themen beschäftigten.  Hier findet sich ein Video des Podiums. Des Weiteren war es ein Anliegen, verschiedene Alternativen rund um Sorgearbeit sichtbar zu machen. So stellte sich auf der MitMachKonferenz beispielsweise eine Gruppe vor, die in Leipzig am Aufbau eines Stadtteilgesundheitszentrums arbeitet und auf dem Podium saß eine Person, die von langjährigen Erfahrungen mit selbstorganisierter Altenbetreuung berichten konnte. Des Weiteren wurde die Idee der Care Revolution als alternativer Gesellschaftsentwurf in einem Vortrag von Jette Hausotter von der Care Revolution Berlin vorgestellt.

Doch auch jenseits von Vortrag, Podium und Workshops gab es ein vielfältiges Programm. So wurde die Konferenz Freitag Abend mit einem Theaterstück zum Thema Mutterschaft eröffnet, am Samstag gab es die Möglichkeit sich am Ende des Tages in lockerer Atmosphäre in der Bar eines nahegelegenen soziokulturellen Zentrums zu treffen und am Sonntag wurde die MitMachKonferenz mit einer bunten Abschlussaktion abgerundet, die filmisch dokumentiert wurde.

Das ganze Wochenende war von einer zwar sehr angeregten, aber dennoch entspannten Atmosphäre geprägt. Dazu trug neben dem zeitlichen Rahmen, der viel Zeit für Austausch und Gespräche ließ, auch die Versorgungsstruktur der MitMachKonferenz bei. So gab es eine Kinderbetreuung und ein Kinderprogramm, wodurch Eltern die Teilnahme ermöglicht bzw. erleichtert wurde. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Im Café gab es durchgehend Getränke und Kuchen, was zu vielen angeregten Gesprächen führte. Zu den Hauptmahlzeiten wurden die Teilnehmenden von AR Kitchen bekocht, einer „Küche für Alle“, organisiert von geflüchteten Menschen, die veganes Essen bereitstellte. All diese Versorgungsstrukturen kamen bei den Teilnehmenden sehr gut an und es gab viel positives Feedback diesbezüglich. In Verbindung mit den gelungenen Veranstaltungen gab dies dem Organisationskreis das Gefühl, dass sich die intensive Arbeit im Vorfeld der MitMachKonferenz gelohnt hat.

Care MitMachkonferenz vom 17.11. bis 19.11. in Leipzig

MitMachKonferenz Fuer den Wandel sorgenAlle sind herzlich eingeladen zur MitMachKonferenz „Für den Wandel sorgen!“, die von Care Revolution Leipzig und vom Konzeptwerk Neue Ökonomie organisiert wird. Die Konferenz findet von Freitagabend, 17.11. bis Sonntagnachmittag, 19.11. in der Nachbarschaftsschule in Leipzig-Lindenau statt.

Es gibt viel Raum für Austausch und Vernetzung. Außerdem werden zahlreiche inspirierende Inputs und Workshops angeboten, u.a. zu:

  • Gesundheit neu denken – Alternativen zur jetzigen Gesundheitsversorgung
  • Care in der Degrowth-Bewegung
  • Behinderung und das Recht auf gute Pflege und Assistenz
  • Putzen und Kinderbetreuung: Arbeit von Frauen ohne Papiere
  • Emotionale Arbeit in politischen Bewegungen
  • Es geht um mehr – Kämpfe für mehr Personal und gegen die Ökonomisierung der Krankenhäuser
  • Gemeinsame Diskussion „Wie sorgen wir für den Wandel?“
  • Theater – Performance „supramater“ über Mutterliebe
  • weiterlesen

    Filmvorführung I Care Revolution über den Umgang mit Sorgearbeit in Leipzig

    Drei Frauen rennt die Zeit davon: Sie haben Kinder, sie haben einen guten Job – und jetzt werden auch noch Vater oder Mutter pflegebedürftig. Wie ist das zu schaffen? Die Dokumentation „Superfrauen gesucht“ erzählt aus dem Leben und wie die Protagonist*innen diese Herausforderung zu meistern versuchen.

    Anschließend wollen wir uns über den Film austauschen und Fragen stellen: Wie ist Sorgearbeit in unserer Gesellschaft aufgeteilt? Was hat das mit ungleichen Geschlechterverhältnissen zu tun? Wie kann die Idee der Care Revolution eine mögliche Alternative sein? Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Regionalgruppe Care Revolution Leipzig.

    Die Vorführung des Films mit anschließender Diskussion findet am 24.05.17 um 19 Uhr in der Universität Leipzig, Universitätsstraße 3 im Seminarraum S 12 statt.

    Neugründung – Care Revolution Leipzig!

    Themencluster1-treffenMit fast 30 Menschen haben wir den Auftakt zur Gründung der Regionalgruppe Care Revolution Leipzig bestritten. Zu Beginn lernten wir uns kennen und näherten uns den Grundideen der Care Revolution an. Wir sprachen über die Sichtbarmachung von Sorge-Arbeiten und stellten uns die Frage: „Wofür wirtschaften wir eigentlich, wenn nicht für die Erfüllung unserer Bedürfnisse?“. Anhand des Charité Streik und dem Erzieher*innenstreiks blickten wir auf Positivbeispiele, wie sich Menschen gegen Missstände im Sorgebereich einmischen und Erfolge erzielen.

    Im nächsten Schritt haben wir unsere eigenen Ideen zur Care Revolution aufs Papier gebracht und in kleinen Gesprächsrunden ausgetauscht. Die Interessengebiete sind vielfältig: Von Überlegungen einer Bildungskonferenz Ende des Jahres in Leipzig über den Austausch zum Einfluss von Lohnarbeit in der Rollenverteilung während der Elternschaft bis hin zu Aktionen zum 8. März (Frauenkampftag) & 1. Mai (Tag der unsichtbaren Arbeit) war alles mit dabei. An unserer breiten Ideensammlung wollen wir bei unserem nächsten Treffen weiter diskutieren und schauen, wohin uns die Reise als Regionalgruppe führt: Wo wollen wir aktiv werden, uns einmischen, unterstützen, ins Handeln kommen!?

    Unser zweites Treffen findet am Mittwoch, den 22.02.2017 ab 18:00 Uhr im Pöge-Haus in Leipzig statt. Alle sind herzlich dazu eingeladen – ein Einstieg ist jederzeit möglich! Für Rückfragen & Kinderbetreuung meldet Euch gerne unter: care@knoe.org