Das Frauenstreikbündnis Osnabrück hat in Kooperation mit vielen Gruppen und Einzelpersonen dieses Jahr zum 8. März 2022 eine vielfältige Veranstaltungswoche auf die Beine gestellt. Wir als Bloody Maries sind Kooperationspartnerinnen des Netzwerks Care Revolution und freuen uns, dass auch in diesem Jahr das Thema Care als ein Schwerpunkt im Streik eingebracht wurde.
8. März 2022 – Frauenkampftag in Heidelberg
Ca. 500 Frauen und Männer zogen bei schönsten Wetter lautstark und bunt durch die Innenstadt Heidelbergs. An drei Kundgebungsorten wurde mit mehr als 10 Redebeiträgen von den unterschiedlichsten Initiativen und Gruppen das diesjährige Hauptthema, sichtbare oder unsichtbare Gewalt gegen Frauen, aufgegriffen.
Care Revolution-Netzwerktreffen am 2. April 2022
Unser nächstes überregionales Netzwerktreffen wird am 2.4. stattfinden. Wir treffen uns diesmal nur einen Tag, aber mit üppigem Programm. Die Netzwerktreffen sind die Gelegenheit für uns, zweimal im Jahr über die einzelnen Regionalgruppen und kooperierenden Gruppen und Organisationen hinweg zusammenzukommen, zu diskutieren und Verabredungen zu treffen. Reisen müsst ihr nicht; wie unsere letzten Treffen wird auch dieses wieder online stattfinden. Wir freuen uns auch über alle Menschen, die auf unsere Seite stoßen und bisher noch keinen Bezug zum Netzwerk Care Revolution haben. Das Netzwerktreffen ist eine hervorragende Gelegenheit, uns kennenzulernen.
Arbeitskreis Care – Klima – Revolution
Angestoßen aus der Freiburger Care Revolution-Gruppe hat sich ein überregionaler Arbeitskreis gegründet, der unser care-politisches Engagement mit der dringenden Notwendigkeit, im Kampf gegen die Klimakatastrophe Fortschritte zu erreichen, verbinden will. Dabei gehen wir davon aus, dass die kapitalistische Produktionsweise, die ohne Konkurrenz und Wachstum nicht auskommen kann, ökologische Kreisläufe ebenso zerstört wie sie Sorgebeziehungen beeinträchtigt. Insbesondere die unentlohnte Sorgearbeit wird wie der Reichtum der nicht-menschlichen Natur als kostenloses, immer vorhandenes, keiner Rücksicht bedürfendes Reservoir missachtet und übernutzt.
Raus zum 8. März 2022 in Berlin!!
8.März um 11 Uhr zum Rosa-Luxemburg-Platz
Das Kampagnenjahr 2021 „Platz für Sorge“ im Rückblick
Im Herbst 2020, mitten in der Pandemie, hat das Netzwerk Care Revolution seine Mitstreiter*innen und viele andere Initiativen und Organisationen aufgerufen, vor Ort für einige Stunden Plätze in „Platz für Sorge“ umzubenennen und sich dort mit vielen Care-Beschäftigten, familiären Sorgearbeitenden und auf Sorgearbeit Angewiesenen lautstark für mehr finanzielle und zeitliche Ressourcen einzusetzen. 11 Städte haben sich daran beteiligt, insbesondere, aber nicht nur am 8. März. Zusätzlich gab es in vielen Städten Care-Blocks zum 1. Mai, beim Klimastreik oder innerhalb anderen Demonstrationen. Mit angestoßen durch diese Kampagne haben sich zwei neue Care Revolution-Regionalgruppen in Mittelfranken und für das Gebiet Rhein-Neckar gefunden. Besonders wichtig war es uns, in diesem Jahr neue Care-Aktivist*innen kennenzulernen und mit ihnen gemeinsame Aktionen zu planen und durchzuführen. Zu diesen verschiedenen Aktivitäten innerhalb der Kampagne „Platz für Sorge“ gibt es jetzt eine ausführliche Broschüre, die ihr hier lesen bzw. herunterladen könnt.
Filmporträt über Elfriede Harth und ihr Engagement für die Care Revolution (Film von Simo Slaoui)
Ein wunderbares Filmporträt über Elfriede Harth, Mitglied von Care Revolution Rhein-Main. Aus der Beschreibung des Filmemachers Simo Slaoui:
„Elfriede, meine Schwiegermutter, gehört zu den Menschen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen. Sie kämpft dafür, unsichtbare Arbeit sichtbar zu machen. Eine Arbeit, die täglich von Millionen von Menschen erledigt wird, die aber noch nicht als solche betrachtet wird, weil sie nicht verkauft wird Eine Arbeit, die unsere heutige Wirtschaftslogik nicht integriert. Diese Arbeit ist jedoch für das reibungslose Funktionieren unserer Gesellschaften unerlässlich und ermöglicht es uns, unsere Menschlichkeit zu bewahren. Die Corona-Krise hat uns gelehrt, dass Solidarität mehr denn je die einzige Hoffnung auf eine gerechtere Welt bleibt. Diese Krise ist auch eine Chance, unser Gesellschaftsmodell zu überdenken und ernsthaft über tragfähigere Alternativen nachzudenken.“
Gesundheit statt Gewinne
Die Koalitionsverhandlungen der „Ampel“ sind in vollem Gange und unsere Mitstreiter*innen der Poliklinik in Hamburg fordern eine Abkehr von der Profitorientierung im Gesundheitswesen. Lest hier mehr.
Mit Care-Kämpfen in eine solidarische Gesellschaft
Herzliche Einladung zu einer Diskussionsveranstaltung des Netzwerk Care Revolution, am 10.11.2021 von 19:00 – 21:00 Uhr via Zoom
Menschen in Sorgebeziehungen sind unter Druck. Ob pflegende Angehörige, Alleinerziehende oder Beschäftigte in Krankenhäusern: Unter den kombinierten Anforderungen von Care-Arbeit in der Familie, Lohnarbeit – auch und gerade in Care-Einrichtungen – und Selbstsorge geraten viele an ihre Grenzen. Es mangelt an Zeit und an Unterstützung, diese wichtigen Arbeiten gut zu tun.
Dass dieser Mangel systembedingt ist, ist nichts Neues. Krankenversorgung ist ein Kostenfaktor, von Care-Konzernen übernommene Pflegeheime dienen der Ausschüttung von Gewinnen, Familienarbeit wird in die kleiner und zerhackter werdende Restzeit neben der Erwerbsarbeit gezwängt, wer weder erwerbsfähig ist noch Geld hat, gilt als Ballast. Deshalb ist klar: Um diese Zustände zu ändern, müssen wir die Gesellschaft verändern, sie sorgsamer und solidarischer machen.
Viele Kämpfe und gelebte Alternativen, auch im Bereich der Sorgebeziehungen, streben in genau diese Richtung. Der erfolgreiche Streik bei der Charité und Vivantes in Berlin, Care-Commons wie Polikliniken und Kommunen sowie erste Schritte zur Zurückdrängung der Lohnarbeitszeit stehen dafür. Sie verweisen zugleich auf Postwachstums-Perspektiven, auf das, was wirklich wichtig ist, und sie stellen in ihren Praxen schon jetzt Solidarität her.
Wir möchten mit Aktivistinnen dieser Bereiche gemeinsam überlegen, wo schon in den gegenwärtigen Kämpfen und Experimenten eine richtungsweisende solidarische Praxis aufscheint und wie sich die verschiedenen Stränge zusammenführen lassen.
Für eine Revolution der Care-Arbeit
Im Radio egoFM spricht Kristin Ideler, Care Revolutionärin aus Frankfurt, darüber, wie sich Care-Arbeit grundlegend verändern lässt. Dieses 12-minütige Interview könnt ihr hier nachhören.